Erwählte und Empörte

Lionel Messi und Alexia Putellas werden zu den Besten des Weltfußballs gekürt. Das finden nicht alle gut

Auf der größten Eitelkeitsmesse des Weltfußballs, der Fifa-Ehrung der besten Fußballerinnen und Fußballer des Jahres 2022, bekam erwartungsgemäß Weltmeister Lionel Messi die wertvollste Trophäe überreicht. Und erwartungsgemäß gab es auch jede Menge Enttäuschte und Empörte. Der 35-jährige Argentinier von Paris Saint-Germain setzte sich gegen seinen französischen Klubkollegen Kylian Mbappé und dessen Landsmann Karim Benzema durch. Für Messi war es in Paris die siebte Auszeichnung als Weltfußballer durch die Fifa seit 2009. Bei den Frauen siegte erneut Alexia Putellas vom FC Barcelona, obwohl sie die EM im Sommer wegen eines Kreuzbandrisses verpasst hatte.

Die männlichen Fußballstars von Real Madrid inklusive Benzema und dem deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger blieben der Zeremonie fern. Spanischen Medienberichten zufolge aus Protest gegen die Preisvergabe und Nichtberücksichtigung ihres Jungstars Vinicius Junior auf der 26 Akteure umfassenden Shortlist für die Weltelf. Offiziell hieß es, man wolle sich auf das Pokalspiel gegen den FC Barcelona vorbereiten.

In den sozialen Medien tobte – wie bei Ehrungen in den vergangenen Jahren üblich – ein Streit. War das überragende WM-Turnier von Messi das richtige Bewertungskriterium? Oder hätte das konstant gute Jahr von Real-Stürmer Benzema, der die WM verletzt verpasste, die Messlatte sein müssen?

Das Urteil hatten ausgewählte Fans und Journalisten sowie die Trainer und Kapitäne der Nationalteams aller Fifa-Länder gefällt. Bei den Trainern setzte sich Argentiniens Coach Lionel Scaloni vor Reals Carlo Ancelotti und Pep Guardiola von Manchester City durch. Zur besten Trainerin wurde die Niederländerin Sarina Wiegman gewählt, die das englische Team zum EM-Titel führte. (taz, dpa)