Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Heute schon was vor? Wer sich bei dieser Frage unter Druck gesetzt fühlt, dem sei in zurückgelehnt breitem Bayrisch zugeraunt: „I muss goa nix!“ Mit dieser Erkenntnis im Hinterkopf plant es sich gleich viel entspannter. Ein Stadtteilfest wäre doch was. Da ergötzt sich die eine an Kulinarischem, der andere stöbert im Kunsthandwerk, junge Hüpfer springen beim Minibungee bis fast in den Himmel, und alle zusammen verfolgen gebannt das Kindertheater oder wippen vor der – nicht so lauten – Bühne. So jedenfalls könnte der Samstag beim „Frühling in der Preußenallee“ in Charlottenburg aussehen. Um 11 Uhr geht es los, und wer Samstag nix muss, kann auch noch am Sonntag, ebenfalls ab 11 Uhr. Außerdem sollte der Kindersonntag im Museum für Naturkunde nicht außer Acht gelassen werden. Um 15 Uhr machen sich von dort Kinder zwischen acht und zwölf Jahren auf zu einer Reise in die Steinzeit. Wann war das nochmal? Unterwegs begegnen sie Riesenhirschen, Höhlenbären und urzeitlichen Elefanten – ein recht imposantes Modell von einem steht im Treppenhaus und ist die Attraktion der Ausstellung „Elefantenreich. Eine Fossilwelt in Europa“. Die Relikte geben Auskunft darüber, wie Mensch und Tier vor 200.000 Jahren durch den Tag gekommen sind, und auf Kalksteinplatten können die Kids von heute ihre Spuren hinterlassen, sozusagen als Zeitreise-Tagebuch (5 Euro plus Eintritt). Ein letztes Mal vor der Sommerpause bietet sich am Sonntag allen Brausebonbonlutschern nebst erwachsenen Begleitpersonen die Gelegenheit, im Roten Salon der Volksbühne die Puppen tanzen zu lassen. Die Kinder-Rockband Radau aus Hamburg kommt in die Stadt und singt ab 15 Uhr von beratungsresistenten Piraten und vertrackten Feuerwehreinsätzen. Wieder „garantiert blockflötenfrei“. Schade eigentlich! (6/8 Euro)

■ Frühling in der Preußenallee: www.family-and-friends-ev.de, www.naturkundemuseum-berlin.de, Anmeldung: besucherservice@mfn-berlin.de, www.roter-salon-berlin.de