500 Visa für Erdbebenopfer

Regierung erleichtert Einreise für Opfer aus Türkei und Syrien

Die deutschen Visastellen haben in den vergangenen Tagen über 500 Einreiseerlaubnisse für Erdbebenopfer aus der Türkei und Syrien erteilt. Bis Freitag seien 429 Schengen-Visa für Aufenthalte bis zu 90 Tagen sowie 99 Visa für den dauerhaften Aufenthalt in Deutschland im Rahmen des Familiennachzugs ausgestellt worden, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Voraussetzung für ein Schengen-Visum im Rahmen der Erdbebenhilfe ist, dass Kinder oder Eltern des oder der Betroffenen in Deutschland leben. Die Familien in Deutschland müssen sich schriftlich verpflichten, für die Kosten der Verpflegung und die spätere Ausreise aufzukommen. Die Mehrzahl der nationalen Visa erhielten demnach syrische Staatsangehörige.

Die Bundesregierung hatte wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben Anfang Februar beschlossen, Opfern mit Angehörigen in Deutschland die Einreise mit Kurzzeitvisa erheblich zu erleichtern. Bis Dienstag hatte das Auswärtige Amt aber erst 96 Schengen- und 15 nationale Visa für Erdbebenopfer gemeldet.

Seit Dienstag ist in der türkischen Erdbebenregion ein sogenannter Visabus unterwegs, in dem Anträge gestellt werden können. Seitdem wurden nach Angaben der Sprecherin im Schnitt 100 Visa pro Tag erteilt. Die Türkische Gemeinde in Deutschland hatte die Verfahren als immer noch zu bürokratisch und die Beschränkung auf Angehörige ersten und zweiten Grades kritisiert.

Alleine in der Türkei kamen infolge des schweren Erdbebens vom 6. Februar mindestens 43.500 Menschen ums Leben. Die Weltgesundheitsorganisation WHO sprach von der „schlimmsten Naturkatastrophe“ in Europa seit einem Jahrhundert. (afp, epd)