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Wenn die Berlinale einen intensiven Abend beschert

Ich habe Karten für ein Berlinale-Screening „Auf der Suche nach Fritz Kann“, einem Dokumentarfilm, der spannend klingt. Der Filmemacher begibt sich auf die Spur um den jüdischen ersten Mann der Großmutter, der von den Nazis ermordet wurde. Neben mir sitzt einer mit wachen Augen hinter seiner Brille. N. ist noch nicht lange in Berlin. Er kommt aus New York, und es ist sein erstes Mal auf den Filmfestspielen. Es gefällt ihm. Die Berlinale sei wie Berlin, international, unprätentiös und intensiv. Ich stimme zu.

Der Film beginnt. Wolken, ein Regenwald, durchdringende, spannungsgeladene Musik, und als der erste Satz lautet: „Immer aufbrechen, niemals ankommen“, habe ich Gänsehaut. N. dagegen sitzt starr da.

Die Berlinale findet bis 26. Februar zum 73. Mal statt – in 28 Spielstätten, die über die halbe Stadt verstreut liegen; unsere Autorin war im Kino in den Hackeschen Höfen in Berlin-Mitte.

Später trinken wir etwas zusammen. Der Film hat uns tief berührt. N. erzählt von seinen Großeltern, die im Holocaust ermordet wurden. Von Mutter und Tante, die wie im Film mit einem Kindertransport nach England entkamen, von seiner eigenen Suche und dem Nichtankommen. Dem Schweigen und den lauten Ahnungen. Am Ende bedanken wir uns gegenseitig für den Abend. Sehr intensiv, sagt N., und ich nicke. Isobel Markus

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