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Wenn man in Hamburg auf ein Geheimnis trifft

In Hamburg gibt es einfach die besten Klamotten. Deshalb schlendere ich jedes Mal, wenn ich in der Stadt bin, die nach Berlin meine Wahlheimat wäre, durch Schanzen- und Karoviertel, Eimsbüttel, Ottensen. Mittlerweile meide ich manche Läden, weil zu viele neue Kleider sowohl meinem Nachhaltigsanspruch widersprechen als auch meinem Portemonnaie. Paul & Piske in der Schanzenstraße gehört dazu.

Aber neulich musste ich doch mal wieder rein – nur gucken, mehr nicht. Der kleine Laden war übersichtlich besucht, eine Frau mittleren Alters probierte ein Kleid, das nächste, das übernächste. Ich sagte: „Steht Ihnen. Ist aber ganz schön festlich.“ – „Brauch ich für einen Empfang.“ Da bog die Verkäuferin um die Ecke: „Empfang? Dann kann ich so was hier empfehlen“ – und zog drei Kleider von der Stange. „Wenn Sie die mit einem Bolero oder mit einem Tuch kombinieren, sind Sie perfekt angezogen.“ Kurze Pause. „So macht das jedenfalls Britta Ernst. Sie kauft immer hier ein.“ Sie holte ein Tablet – und, tatsächlich, die Frau von Olaf Scholz in Paul-&-Piske-Kleidern. Die Kundin atmete auf: „Glück gehabt, Britta Ernst ist nicht beim Empfang.“ Simone Schmollack

Hamburg-Sternschanze

7.867 Ein­woh­ner:innen,

alternativer Stadtteil mit vielen hippen Shops, Restaurants und Bars und eben Klamottenläden wie jenem in der Schanzen­straße.

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