Inflation bleibt weiter hoch

Zenit überschritten, Ökonomen warnen vor steigenden Löhnen

Die Inflation in Deutschland bleibt zum Jahresbeginn auf sehr hohem Niveau. Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Januar um durchschnittlich 8,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Im Dezember lag die Teuerungsrate noch bei 8,6 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat zogen die Verbraucherpreise diesmal um 1,0 Prozent an. „Der Inflationsgipfel ist überschritten“, sagte Chefökonom Alexander Krüger von der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank. „Die Energiepreise sprechen für weitere und deutliche Rückgänge“, fügte er mit Blick auf die nicht mehr so hohen Weltmarktpreise hinzu. Im Dezember hatte die Übernahme der Abschlagszahlungen für Gas durch den Bund die gemessenen Verbraucherpreise gedrückt, doch ist dieser Effekt zu Jahresbeginn weggefallen, was den Anstieg nach Einschätzung von Ökonomen erklärt. „Für Entwarnung an der Inflationsfront ist es zu früh“, warnte indes Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer. Vor allem wegen anziehender Lohnkosten und hoher Tarifforderungen der Gewerkschaften dürfte die Teuerung in diesem Jahr „hartnäckig hoch bleiben“. (rtr)