meinungsstark
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Nach uns – die künstliche Intelligenz

„Zurück in die Zukunft“, wochentaz vom 18. 2. 23

Interessant und gut geschrieben. Danke dafür. Aber: Stephen Hawking hat im letzten Kapitel seines letzten Buches nicht schlichtweg vor KI gewarnt, sondern vielmehr uns als Spezies angeraten, uns von den Ängsten zu lösen, dass wir irgendwann von KI „überholt“ und dann abgelöst und ersetzt werden könnten. Unser Umgang mit „unserem“ Planeten ist dermaßen unzureichend, destruktiv und dessen Optimierung überfällig – und sie wird von uns Menschen, so Hawking, so schlecht performed, dass KI eine Win-win-Lösung bedeuten könnte. Jedoch: Wer lässt sich schon gerne abschaffen? Am besten freiwillig?! Hawking noch mal lesen.

Armin Kröning, Bergisch Gladbach

Aliens irritiert: Erdlinge hirnlos …

„talk of the town: Sie sind nicht unter uns“, taz vom 15. 2. 23

Warum sollten „sie“ unter uns sein?! Es genügt ihnen, dank ihrer unvorstellbaren Technik aus galaktischen Fernen die völlig unbedeutende Spezies der hirnlosen Erdlinge bei ihren beiden Hobbys belustigt oder irritiert zu beobachten: seit Jahrtausenden sich gegenseitig abschlachten und demnächst ihren ohnehin vergammelnden Planeten endgültig selbst zerstören. Einst wurde diese Art von Klimakatastrophe „Sintflut“ genannt. Auf mehr Begebenheiten dürften sich die Aliens kaum fokussieren, geschweige denn auf einen neuerlichen Fehler bei der Berliner Nachwahl.

Peter Kaschel, Recklinghausen

Alltag, irdisch: Krankenschwester

Liebes taz Team, ich würde mich freuen, wenn ihr diesen Einblick in meinen Berufsalltag veröffentlichen würdet. Als Autorin bitte nur Veri angeben. Nicht meinen vollen Namen

Wie ist das eigentlich, in der Ar­bei­te­r*in­nen­klas­se festzuhängen? Einerseits macht es mich stolz, ich finde es gut, etwas zu leisten. Zu sehen, dass meine Arbeit einen Sinn in dieser Gesellschaft hat. Kein klassischer „Bullshitjob“, der von meist studierten oder „besser geborenen“ Menschen ausgeführt wird. Ich arbeite in einem super Team, wir verstehen uns sehr gut, sind alle wahnsinnig unterschiedlich, aber ziehen doch an einem Strang. Uns verbindet der Job. Und einige Charakterzüge. Gerade in unserem Berufsfeld tauchen die immer gleichen Charakterzüge auf: Bedürfnisse können nach hinten gestellt werden, eigene Grenzen werden überschritten, schlechtes Gewissen, sobald wir für uns eintreten, das Gefühl, wir haben kein Recht darauf, etwas zu fordern. Die Arbeit ist viel zu viel für das wenige Personal. Aber klar, 5 Chefgehälter müssen irgendwie reingewirtschaftet werden.

Laut unseren Chefs wird ja „intensiv“ nach neuem Personal gesucht. Ist aber nicht so leicht, wie sie sagen. Die Bewerberinnen (muss nicht gegendert werden) verlangen einfach zu viel (meistens Geld) und haben dann auch noch Ansprüche und Wünsche. Sie wollen doch bloß einfach nur nette Mitarbeiterinnen einstellen … so wie wir es sind! Mit solchem Lob wird manchmal versucht, uns bei Laune zu halten. Falls wir uns aber mal zu gut verstehen und wir uns (Achtung! Worst Case für Arbeitgeber*innen) verbünden, wird schnell Unruhe gestiftet mit Sätzen wie „da geht heute aber mal wieder alles sehr langsam voran“ – während die Mitarbeiterin irgendwie versucht, die Stellen von 2 Menschen halbwegs gut zu bewältigen, natürlich nichts trinkt oder auf die Toilette geht, dafür ist keine Zeit. Oder: „Ach okay, die hat Urlaub. Musste das sein, euch an so einem Tag alleinelassen?'

Das Gute: Als eine Mitarbeiterin nicht mehr nach Hause konnte nach der Arbeit, weil ihr total schwindlig war oder eine andere Mitarbeiterin tiefe Magengeschwüre hatte und unsere Chefs (muss auch nicht gegendert werden) die Schuld auf die Mitarbeiterinnen selbst schieben wollten (stressanfällig, private Probleme!), widersprachen wir vehement. Aber es ist so anstrengend und zermürbend. Wir halten alles am Laufen – und wir sind am Limit. Wir wollen nicht mehr. So macht unser Beruf keinen Spaß. Und nein, es ist keine Berufung, für die ein bisschen Applaus schon genug ist. Nicht während einer Pandemie. Und sonst auch nicht. Es reicht uns einfach! Veri