Festspiele in Saudi-Arabien

Die Fifa erntet Rekordgewinne und Kritik für die Vergabe der Klub-WM

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat die Vergabe der Klub-WM 2023 nach Saudi-Arabien scharf kritisiert. Der Fußballweltverband Fifa habe „wieder einmal die grausame Menschenrechtsbilanz“ des Golfstaats ignoriert, sagte Stephen Cockburn, Leiter der Amnesty-Abteilung für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte. „Die Fifa missachtet einmal mehr ihre eigene Menschenrechtspolitik und macht sich mitschuldig an eklatantem Sportswashing.“

Am Dienstag hatte das wichtigste Gremium der Fifa, das Council, einstimmig für die Vergabe des Turniers vom 12. bis 22. Dezember nach Saudi-Arabien votiert. Das Turnier findet dann noch im aktuellen Format mit sieben Klubs inklusive des europäischen Champions-League-Gewinners statt. Ab 2025 gilt die bereits beschlossene und viel kritisierte Aufstockung der Club-WM auf 32 Mannschaften.

Die Fifa vermeldete am Dienstag zudem Rekordgewinne für den vergangenen Finanzzyklus inklusive der umstrittenen WM in Katar. Die Einnahmen betrugen von 2019 bis 2022 insgesamt 7,568 Milliarden US-Dollar (7,079 Milliarden Euro) und stiegen damit um mehr als eine Milliarde im Vergleich zum vorigen Zeitraum. Allein im WM-Jahr lagen die Einnahmen bei 5,769 Milliarden US-Dollar.

Den größten Anteil machten die Verkäufe von TV-Rechten aus. Der operative Gewinn stieg von 2019 bis 2022 auf knapp eine Milliarde (945 Millionen). Fifa-Präsident Gianni Infantino nannte die Zahlen „extrem gut“. Trotz Coronapandemie lägen die Einnahmen über eine Milliarde über den Erwartungen. „Das zeigt, wie stark die Fifa heute ist.“ Für den WM-Zyklus von 2023 bis 2026 wird mit Einnahmen von 11 Milliarden US-Dollar gerechnet. Und das Gehalt von Infantino beträgt im kommenden Jahr 3,65 Mil­lio­nen Euro. (taz/dpa)