Später mehr Referendare

LEHRERMANGEL GEW-Kritik bleibt ungehört

Mehr Referendare soll Bremen noch in diesem November einstellen, forderte gestern die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Ansonsten würden in den kommenden Jahren Lehrer und Lehrerinnen fehlen.

Nach einem von der GEW in Auftrag gegebenen Gutachten muss Bremen bis 2015 jährlich 367 Referendare ausbilden, um Engpässe zu vermeiden. Die Bildungsbehörde bestätigt die Zahlen, stellt aber dennoch in diesem Herbst nur 143 statt wie im Frühjahr 168 Referendare ein. Die Behördensprecherin Karla Götz erklärte den Unterschied damit, dass es wegen der verkürzten Ausbildungsdauer einen „Doppeljahrgang“ mit 25 Extra-Plätzen gegeben habe.

Der GEW-Sprecher Bernd Winkelmann befürchtet, dass sich die jetzt abgewiesenen Bewerber nicht erneut in Bremen bewerben werden. Auf einen Platz hatten sich zehn Lehrer in spe beworben. Die Bildungsbehörde erklärte, es werde „mittelfristig“ mehr Stellen geben. Aber dazu werde „ein richtiges Konzept“ gebraucht. An diesem sitze eine Arbeitsgruppe.

„Jeder neue Platz kostet 13.500 Euro im Jahr“, rechnete sie vor. „Das muss irgendwo eingespart werden.“ GEW-Sprecher Winkelmann hingegen fordert „mehr Geld auf den Tisch“. Schließlich sei auch die Ausbildung insgesamt zu verbessern. Bedarfsdeckend unterrichten – und so Lehrerstellen ersetzen – sollten die Referendare nicht. AG