Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute Abend wird im Festsaal Kreuzberg über „Antifapolitik in strukturschwachen Regionen“ diskutiert und über die Frage, inwiefern es sich lohnt, „ganz weit draußen“ auch noch etwas gegen Faschos zu unternehmen. AktivistInnen der Kampagne gegen Neonazistrukturen in Berlin-Schöneweide haben aus diesem Anlass Gleichgesinnte aus Sachsen, Niedersachsen und Berlin eingeladen, damit diese berichten, wie sie auch vor Ort in Kleinstädten und kleinen Gemeinden aktiv daran arbeiten, die NPD, die Freien Kameradschaften und andere unappetitliche Bünde zu bekämpfen – und das durchaus mit Erfolg. Ein solcher Einsatz tut auch not, den bekanntlich gründen die Wahlerfolge der NPD in Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern nicht zuletzt darauf, dass sich die Partei in der Provinz recht ungestört ausbreiten und sich Strukturen schaffen konnte. Morgen sodann wird im Café Laika über das gute alte Thema Grundeinkommen gestritten, diesmal allerdings soll es vor allem darum gehen, ob man das Grundeinkommen nicht sogar global denken könnte. Am Mittwoch wird in der Hellen Panke über Theorie geschwitzt, genauer: die krisentheoretischen Implikationen des „Maschinenfragments“ von Marx sollen studiert und diskutiert werden. Immerhin allerdings ist dieses Treffen auch explizit für „EinsteigerInnen der kommunistischen Gesellschaftskritik“ geöffnet. Last but not least wird im Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität beinahe zeitgleich am Mittwoch der Krisentheoretiker Michael Heinrich über die Aktualität von Marx sprechen, dessen Schriften sich zwar wieder zunehmend großer Beliebtheit erfreuen, dessen Thesen jedoch in der Politik zur Zeit kaum Widerhall finden. Liegen die MarxistInnen also noch richtig in ihrer Kritik, lautet die Frage. Heinrich wird sie positiv beantworten.

■ Antifapolitik: Festsaal Kreuzberg, Skalitzer Str. 130, Mo, 19 Uhr

■ Grundeinkommen: Laika, Emser Str. 131, Di, 19.30 Uhr

■ Maschinenfragment: Helle Panke, Kopenhagener Str. 9, Mi, 18 Uhr

■ Marx: HU-Sozialwissenschaften, Universitätsstr. 3b, Mi, 19 Uhr