Kinder fragen, die taz antwortet: Wie sind Atome entstanden?
Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Béla, 5 Jahre alt.
Die Luft, die du atmest, das leckere Frühstücksbrot, das Meer voller Fische und auch du selbst – alles besteht aus Atomen. Du kannst sie dir vorstellen wie kleine Kügelchen. Die kannst du nicht sehen, nicht mal mit einem Mikroskop. So klitzeklein sind sie. Von den Kügelchen gibt es verschiedene Arten. Sie unterscheiden sich in ihrer Größe, ihren Eigenschaften und ihrem Verhalten.
Manche Atome fühlen sich wohler in Paaren, andere bilden große Gruppen mit den Atomen, die ihnen ähnlich sind. Wieder andere bleiben lieber allein. Die unterschiedlichen Atomarten nennt man Elemente. Mittlerweile kennt man 118 verschiedene. Du kannst sie nachschauen im Periodensystem.
Könntest du in die kleinen Kügelchen hineinschauen, würdest du sehen, dass auch sie aus noch kleineren Bausteinen bestehen. In ihnen ist ein Kern. Und der Kern besteht auch aus noch kleineren Kügelchen. Von denen gibt es zwei Sorten. Stell dir vor, eine Sorte wäre rot. Man nennt sie: Protonen. Die anderen Kügelchen sind grau und heißen Neutronen. In der Hülle um den Kern bewegen sich Elektronen. Die sind in unserer Vorstellung blau. In einem neutralen Atom gibt es genauso viele Protonen wie Elektronen.
Und woher kommen nun die Atome? Vielleicht hast du schon mal vom Urknall gehört, dem Beginn des Universums. Damals entstanden die drei kleinen Bausteinarten: Protonen, Neutronen und Elektronen. Es war unglaublich heiß. Als das Universum etwas abkühlte, konnten Atomkerne Elektronen zu sich holen und so die ersten, kleinsten Atome bilden.
Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.
Sie bestehen nur aus einem Proton und einem Elektron. Man nennt sie Wasserstoff. Und auch die etwas größere Atomart Helium entstand. Aus ihnen bildeten sich große leuchtende Gaswolken. Du kennst sie als Sterne. In ihnen verschmelzen kleine Atome miteinander zu größeren Atomen. So entstehen neue Atomarten, also neue Elemente. Das nennt man Kernfusion. Im Verlauf der Zeit entstanden so Elemente wie Kohlenstoff, Sauerstoff und sogar Eisen.
Ganz große Atome wie Gold kamen erst später hinzu. Sie entstehen in roten Riesen, das sind riesige Sterne, und in gewaltigen Sternexplosionen. Manche der größten Atomarten hat der Mensch künstlich erschaffen. Dafür beschleunigte er verschiedene Atome und ließ sie aufeinanderprallen.
Es ist also wahr, was man sagt: Wir sind alle aus Sternenstaub gemacht.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israel demoliert beduinisches Dorf
Das Ende von Umm al-Hiran
Altersgrenze für Führerschein
Testosteron und PS
Etgar Keret über Boykotte und Literatur
„Wir erleben gerade Dummheit, durch die Bank“
Lang geplantes Ende der Ampelkoalition
Seine feuchten Augen
Telefonat mit Putin
Falsche Nummer
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen