Nachwuchs will Unabhängigkeit

SCHISMA Oldenburgs Evangelische Studierendengemeinde sagt sich von ihrer Kirche los

Ein Konflikt zwischen der Evangelischen Studierendengemeinde und der oldenburgischen Kirche spitzt sich zu. Nachdem ein Mitarbeiter zum 1. Mai an einen anderen Arbeitsplatz versetzt worden war, haben die Studierenden ihre Gemeinde nun als unabhängig erklärt.

Wie die Studierenden gestern mitteilten, wollen sie in den kommenden Wochen in eine ehemalige Buchhandlung auf dem Universitätsgelände umziehen. Bei einer Vollversammlung hätten 31 der 34 Anwesenden für die Unabhängigkeit gestimmt.

Der Streit rumort bereits seit Wochen. Die Studierenden werfen der Kirchenleitung vor, durch die Versetzung des Mitarbeiters die laufende Semesterarbeit zu gefährden. Oberkirchenrat Detlef Mucks-Bücker hatte dagegen bereits auf der Synode am 10. Mai erklärt, dass die Kirche an der Arbeit mit den Studenten festhalten wolle.

Allerdings sei ein kritisch-konstruktives Innehalten und eine zukunftsorientierte Neuausrichtung der Gemeindearbeit nötig, so Mucks-Bücker. Trotz anderslautenden Ankündigungen gebe es keine echte Gesprächsbereitschaft seitens der Studierenden. Ein bislang letztes Gespräch am 7. Mai sei von den Studenten abgebrochen worden, erklärte der Theologe.

Die oldenburgische Kirche will nach Angaben ihres Sprechers Dirk-Michael Grötzsch zunächst die rechtlichen Konsequenzen der Unabhängigkeitserklärung prüfen. Die Studierendengemeinde sei eine rechtlich unselbstständige Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Oldenburg. Man bleibe gesprächsbereit. (epd)