Grundschüler werden zu „Herzhelfern“
: Ein Kind für alle Fälle

Das Deutsche Herzzentrum in Berlin bildet in dieser Woche erstmals 150 Kinder zu „Herzhelfern“ aus. Die Grundschüler lernen, Hilfsbedürftige zu befragen, die Feuerwehr zu rufen sowie erste Hilfs- und Wiederbelebungsmaßnahmen anzuwenden. Der eintägige Kurs konzentriere sich auf Herzkrankheiten und unterscheide sich damit von anderen Erste-Hilfe-Kursen, sagte die Pädagogin Bianca Schemel, die den Kurs entwickelt hat.

Die Elf- und Zwölfjährigen sollen vor allem in die Lage versetzt werden, der immer älter werdenden Erwachsenengeneration mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Notfällen zu helfen. „Erste Hilfe bedeutet in Deutschland oftmals Wegschauen. Werden Kinder schon früh mit Erster Hilfe vertraut gemacht, ist es für sie eine Selbstverständlichkeit“, sagte der Anästhesist und Notarzt Stephan Kurz. Auch Kinder könnten Leben retten. Eine Auswertung des Pilotprojekts solle zeigen, ob es auch bundesweit angeboten werden soll, sagte die Sprecherin des Herzzentrums, Barbara Nickolaus. Andere Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz und die Johanniter Unfallhilfe bieten schon seit Jahren Kurse in Erster Hilfe für Kinder und Jugendliche an. „Kinder können Notfälle erkennen und daraus auch entsprechende Handlungskonsequenzen ableiten“, sagte der Bundesarzt des Deutschen Roten Kreuzes, Peter Sefrin. Das sei im Unterricht in der Vergangenheit nicht ausreichend berücksichtigt worden. (dpa)