Neue Linke in Hamburg
: Grüne Phalanx sprengen

Hamburg ist für die Wahlalternative WASG bei der Bundestagswahl ein „Terrain für Idealisten“. Die WASG sehe dem Urnengang „ganz locker entgegen“, sagte Bundesvorstandsmitglied Joachim Bischoff am Samstag in einem dpa-Gespräch, „weil wir frisch und neu sind“. Zum Projekt des Wahlbündnisses mit der PDS erklärte er, beide Seiten müssten neben den Gemeinsamkeiten auch die Differenzen betonen. „Das wird schwierig“, so der frühere PDS-Mann, „aber wir müssen dazu einfach den politischen Nerv haben.“

Nach dem Beschluss der Parteispitzen von dieser Woche, zur Bundestagswahl als Wahlbündnis unter der Bezeichnung „Neue Linke.PDS“ anzutreten, gelte es nunmehr, eine gemeinsame Plattform auf Bundesebene zu schaffen. Diese könne dann auf Landesebene heruntergebrochen werden. „Gemeinsam mit der PDS können wir auch in Hamburg einen guten und fairen Wahlkampf führen.“ Das Bündnis könne mit einem Stimmenanteil von „deutlich über fünf Prozent“ rechnen. Dies sei auch in Hamburg zu schaffen. Denn die Sozialdemokraten in der Hansestadt seien gegenwärtig „in einem desaströsen Zustand“, befand Bischoff. Ebenso wolle die Neue Linke hier „in die grüne Phalanx einbrechen“. Proteste in den eigenen Reihen gegen das Bündnis mit der PDS nimmt Bischoff ernst. „Es gibt vor allem in Hamburg eine gewisse Verbitterung gegen diesen Schritt“, sagte er. Dazu seien jedoch intensive Klärungsgespräche nötig.

Derweil verschob die Hamburger PDS auf ihrer Mitgliederversammlung am Samstag die Aufstellung der Kandidaten für die Landesliste zur Bundestagswahl bis zum 31. Juli. Damit soll Zeit gewonnen werden für Verhandlungen mit der WASG über deren Kandidaturen auf der offenen PDS-Liste. dpa/taz