brief des tages
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Betriebliche Kollektive

„Traum vom Ökosozialismus“,

taz vom 11. 1. 23

Dieser Text erinnert mich an den Arbeitskampf der Belegschaft von Lucas Aerospace in den 1970er Jahren in England. Damals drohte der Rüstungskonzern auf Grund nachlassender Aufträge und struktureller Verwerfungen Tausende Beschäftigte zu entlassen. Dieser Konflikt ist eines der wichtigsten Beispiele für das kreative Potenzial von Belegschaften mit modernen Arbeitsmitteln. Wie beim Autozulieferer GKN bei Florenz suchten Arbeitnehmergruppen und ihre Vertretung nach gesellschaftlich sinnvollen Alternativen zum Wegfall der Arbeitsplätze. Während die GKN-Belegschaft zeitgemäß die Produktion klimafreundlicher Produkte anstrebt für eine nachhaltige Verkehrswende, war das Anliegen der Beteiligten bei Lucas Aerospace auf eine „sozial nützliche Produktion“ ausgerichtet. Dies umschloss die Ebene der Produkte, aber zugleich auch die ihrer Entwicklung und die gesamte Arbeitsorganisation. Dem betrieblichen Kollektiv ging es konkret darum, für alle zugängliche sozial nützliche Produkte zu entwickeln, die Gesundheit und Sicherheit fördern sowie energiesparend herstell- und einsetzbar sind. Waltraud Bruch-Krumbein, Bühren