meinungsstark
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Freie Presse! Glückwunsch, taz!

Es muss zurzeit munter zugehen in der Redaktion der taz. In den Artikeln zu Lützerath kann ich sehr unterschiedliche Positionen erkennen. Das geht durch alle Nuancen von Zustimmung und Ablehnung. Herzlichen Glückwunsch dazu!

So stelle ich mir als Abonnent freie Presse vor.

Horst Seeger, Neustadt bei Coburg

Liebe Tiere, habt Geduld mit uns!

„Wir haben harte Gegner“. Cem Özdemir bittet beim Umbau der Tierhaltung um Geduld: Schließlich würden die Grünen nicht allein regieren, die Widerstände seien groß“,

taz vom 16. 1. 23

Liebe taz, mich wundert das permanente Herumlavieren aktiver Minister gar nicht. Früher war das Ministeramt ein Ehrenamt, heute ist es oft nur noch ein Durchlauferhitzer. Verkehrsminister gehen nach vier, höchstens acht Jahren gerne in die Industrie, auch ein Herr Gabriel holt sich hier aktuell seine goldene Nase ab. Die anderen haben Ambitionen auf einen Ministerpräsidenten-Sessel – so wie gerade Nancy Faeser und Cem Özdemir. Klar, dass man da bei allen aktuellen Entscheidungen schon die künftigen Wähler im Auge behalten muss. Dieter Weißbach, München

Tötungsmaschinen im Einsatz

„Panzer lassen weiter auf sich warten“, taz vom 12. 1. 23

Liebe taz, ich bitte um Verständnishilfe: Viele PolitikerInnen sind happy, weil nun endlich aus Deutschland Panzer namens „Marder“ zur Ukraine rollen dürfen, erwartungsgemäß Anton Hofreiter und Frau Strack-Zimmermann an vorderster Front. Aber auch im Spiegel freut Mann sich. (Die echten Lebewesen Marder haben keine Möglichkeit, sich den Missbrauch ihres Artennamens zu verbitten.) Ich bitte Sie hier nicht um ein Bekenntnis zum Pazifismus. Über den Panzer selbst, seine Technik zur Vernichtung und zum Töten habe ich mich im Netz schlau gemacht. Ich verstehe aber nicht, was der „Marder“ in der Ukraine ganz konkret auf dem Weg zum Frieden tun und erreichen kann? Was ist mit ihm zu gewinnen? Und wenn der „Marder“ Putin nicht vertreiben kann, was folgt dann? Der sogenannte „Kampfpanzer“? Tötet der schneller und mehr nach dem Märchenprinzip „Sieben auf einen Streich“? Wie sterben Soldaten, wenn der Marder vom Feind angegriffen wird? Alle auf einmal? Bei meinem Ausflug in die Panzer­produktionskunde ergab sich die Frage: Wo kann Mann (oder Frau) das lernen – Kriegsgerät zu erfinden und zu konstruieren? Ist das ein regulärer Studiengang? Mit Promotionsoption und Lehrstuhlbesetzung? Wie übt Mann bei Rheinmetall und Co den Erfolg eines Panzers? Wie macht er am schnellsten und materialsparsam möglichst viel platt? Ich erwarte von der taz keine Waffenkunde und keine Seelsorge. Ich bitte Sie in aller Naivität um eine sachliche, nüchterne, mitmenschliche, realistische Einordnung und Wertung der „Marder“-Lieferung. Heide Amthor-Zeppenfeld, Gelsenkirchen

Militär, Kultur und Zivilgesellschaft

„Ende eines Missverständnisses“, taz vom 16. Januar 2023

Christine Lambrecht dürfte doch zumindest indirekt an der Diskrepanz zwischen der militärischen und zivilen Ebene gescheitert sein, da eine Person direkt vom Fach sicherlich nicht so leicht in so viele Fettnäpfchen getreten wäre. Zudem besteht die entscheidende Achillesferse im Verteidigungswesen nicht nur in einem überbürokratisierten Beschaffungswesen, sondern ebenfalls in einem nicht ausreichenden Strategiedenken, was man momentan gerade im Kosovo sieht, wo die Sol­da­t:in­nen mit ihrer schwierigen Aufgabe wie schon zuvor in Afghanistan ziemlich alleine gelassen werden, während die Politik sich kaum dafür zu interessieren scheint, dass der Aufbau einer demokratischen Zivilgesellschaft nur im Schneckentempo vorangeht. Deshalb bedarf es einer Kurskorrektur, zum Beispiel, indem man beim „Peace building“ auf dem Balkan mehr Geisteswissenschaftler, wie Historiker, in die Arbeit miteinbezieht, die sich mit der hochkomplexen Kulturgeschichte der Region beschäftigt haben! Rasmus Ph. Helt, Hamburg