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Achtung, giftig! Die Toxizität der Abgase eines Flugzeugs wird ermittelt

In der Technikhalle des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen an der Uni Rostock hat die kerosinbetriebene Brennkammer eines Jet-Triebwerks realistische Abgase erzeugt: Denen werden nun menschliche Lungenzellkulturen ausgesetzt, die man direkt an der Luft-Flüssigkeits-Grenzfläche beobachtet, also unter Bedingungen, wie sie in einer echten Lunge herrschen. So bestimmt die Arbeitsgruppe von Ralf Zimmermann, Professor für analytische Chemie in Rostock, die biologische Wirksamkeit frischer Abgase – erst von Fliegern, dann von Schiffen – und vergleicht sie zudem mit dem Schaden, den Emissionen, die UV-Strahlung und Ozon ausgesetzt waren, in den gleichen Zellen anrichten: Dafür bringt man die Abgasproben im Alterungsreaktor der ostfinnischen Universität Joensuu zum Reagieren, sodass ein neuer Stoff, sogenannte sekundäre Partikel oder Photo-Smog entstehen, die sich eben in Freiluftbedingungen bilden. Schlecht: Diese ganz natürliche atmosphärische Alterung durchs Sonnenlicht steigert nach bisherigen Erkenntnissen die Toxizität selbst von Emissionen aus Autos, die der Euro-6-Norm genügen. Foto: Julia Tetzke

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