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zurück in die zukunft

Alubäume auf einer Katalogseite aus den 1960er Jahren. Unten rechts: Das Farbrad, mit dem man die Tannen bunt anstrahlen konnte

Ein Weihnachtsbaum, der nicht nadelt, den man jedes Jahr wieder aus dem Schrank holen kann, der nicht abgeholzt und entsorgt werden muss. Klingt nach hippiesker Ökotanne? Weit gefehlt. Es geht um den Alubaum, in den USA schwer beliebt in den 1960er Jahren, dem Space Age. Die futuristische Tanne bestand aus einem löchrigen Stamm, in den die falschen Äste gesteckt wurden wie Lametta am Spieß. In der Menge ergab sich daraus ein silberner, goldener oder pinkfarbener Baum, der ganz ohne Lichter funkelte. Wem das nicht trashig genug war, fügte kiloweise Kugeln hinzu, bis sich die Aluäste bogen.

Lange hielt der Hype allerdings nicht. Während sich zu Beginn der Sechziger noch Millionen Ame­ri­ka­ne­r:in­nen eine Fake-Tanne ins Wohnzimmer stellten, wurde die Produktion 1969 eingestellt. Möglicherweise sorgte der Weihnachtsfilm der „Peanuts“ für das abrupte Ende des Tannentrends. In dem Comic soll Charlie Brown eine Alutanne kaufen, doch er entscheidet sich zwischen all den bunten Kunstbäumen für einen mickrigen, aber echten Nadelbaum. Doch jetzt könnte der Moment für ein Comeback der Lamettatanne sein. Das schlechte Gewissen plagt beim Fällen eines echten Baums und die Tannen im Topf sterben meistens ab, wenn sie nach der Weihnachtszeit vor der Heizung zurück ins Grüne gesetzt werden. Wer noch eine Alutanne im Keller hat, möge sie also entstauben oder bei eBay versteigern. Die originalen Alubäume aus den 60ern werden heute für mehrere Hundert Euro verkauft. Sophie Fichtner

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