Israel schiebt Anwalt ab

Palästinensisch-französischer Rechtsanwalt ausgeflogen

Israel hat einen palästinensisch-französischen Rechtsanwalt nach Terrorvorwürfen per Flugzeug nach Frankreich abgeschoben. Salah Hamuri, 37, sei Sonntagmorgen ausgewiesen worden, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums mit. Israel hatte Hamuri seit März in sogenannter Administrativhaft ohne Anklage festgehalten. Der Anwalt aus Jerusalem, der auch über eine französische Staatsangehörigkeit verfügt, arbeitete für den palästinensischen Häftlingsverband Addameer. Dieser gehört zu mehreren NGOs, die Israel als Terrororganisationen eingestuft und geschlossen hatte. Ihnen wurde Finanzierung der militanten Volksfront für die Befreiung Palästinas (PFLP) vorgeworfen. Hamuri wurde auch eine PLFP-Mitgliedschaft vorgeworfen. 2005 war er wegen Plänen zum Mord am Chefrabbiner Ovadja Josef zu einer Haftstrafe verurteilt worden. 2011 kam er mit mehr als 1.000 palästinensischen Gefangenen im Tausch gegen einen von der Hamas verschleppten Soldaten aus Israel frei. Amnesty International verurteilte die Abschiebung als mögliches Kriegsverbrechen. „Das Ziel der israelischen Behörden ist klar: Die Präsenz von Palästinensern in Ost-Jerusalem zu reduzieren.“ (dpa)