Jahresrückblick Literatur von: Sophie Jung
![](/private/picture/5898184/246/1181828.jpg)
Sophie
Jung
Redakteurin Kunst und Architektur
Roman des Jahres
Witold Gombrowicz: „Pornographie“ (Kampa). Polen zur Zeit der Besatzung, zwei Männer flüchten aufs Land. Projektion, Verdrängung, Rebellion und Sehnsucht verdichten sich in einer verräterischen Idylle. Metaphysisch, unheimlich.
Politisches Buch
Deyan Sudjic: „Stalin’s Architect“ (MIT Press). Tiefgehende, manchmal überraschend literarische Studie über Boris Iofan. Der Architekt des nie vollendeten Sowjetdenkmals in Moskau opferte viel, um für die Macht zu bauen.
Zum Verschenken
Evelyn Richter: Katalog (Spector Books). Ein ganzes Bildarchiv als Buch. Auf den flüchtigen, bislang unbekannten Alltagsaufnahmen der verstorbenen Fotografin deutet sich eine gesellschaftliche Geschichte der DDR an.
Zum Angeben
Alice Creischer, Andreas Siekmann (Hg.): „Principio Potosí – Archivo“ (Buchhandlung Walther König). Der vermeintlich systematische, aber ziemlich wilde Versuch, die Moderne zu dekonstruieren, ist ein Fundus an Ideen und Bildern.
Auch schön
Saâdane Afif, Yasmine d’O (Hg.): „The Coleman“ (Wirklichkeit Books). Erfinderische Verknüpfung von Braunkohle und Popkultur, Charles Baudelaire und Klaus Nomi. Dazu der Sound von Lucrecia Dalt, die war mal Geoingenieurin.