ABMONTIERTES GEDENKEN

Gut zwei Jahre hingen sie – gestern wurden sie abgehängt, fast pünktlich zum 52. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in Ostberlin. Die großen Fotos am Bundesfinanzministerium hatte die Arbeitsgemeinschaft 13. August installiert, die auch das Mauermuseum Haus am Checkpoint Charlie betreibt. Und zwar zunächst mit Einwilligung von Eichels Ministerium an der Wilhelmstraße. Dann aber weigerte sich die Arbeitsgemeinschaft mit ihrer Vorsitzenden Alexandra Hildebrandt, die Megafotos wieder abzuhängen. Es kam zum Prozess zwischen dem Ministerium und Hildebrandts Truppe. Im September 2004 unterlag die Arbeitsgemeinschaft vor dem Landgericht. Sie war nun rechtlich gezwungen, die Fototafeln abzuhängen, tat dies aber nicht. Deshalb hat Eichels Verwaltung nun Fakten geschaffen, unter Protest von Hildebrandt. Die Entfernung der Bilder sei „entsetzlich und geschichtslos“, klagte sie. Immerhin: Noch hat die Arbeitsgemeinschaft nach eigenen Angaben keine Aufforderung erhalten, für die Kosten der Demontage aufzukommen. GES FOTO: PICTURE-ALLIANCE/ZB