Jahresrückblick von Antonia Herrscher

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Antonia Herrscher ist Redakteurin im taz Plan

Liebling des Jahres

Gitarre, Stimme, Trompete und in Reihe geschaltete Effektgeräte. Guido Möbius stellte im Mai sein Album „a million magnets“ im Arkaoda vor. Hyperaktive Clubmusik, herrlich zappelig und auch irgendwie akrobatisch.

VerliererIn des Jahres

Die Grünen in Pankow: Die Beschwerden über Intransparenz angehört und dann zwei Wochen später gemeinsam mit CDU und FDP den Weg frei gemacht für Gérômes Hochhäuser am Greifswalder Bahnhof. Klimafreundlich natürlich.

Ereignis des Jahres

Ganz klar, das sommerliche Treffen mit all den Au­to­r*in­nen des taz Plans, die die große Krise des Kulturlebens in der Pandemie begleitet haben. Wir hatten sie seit Jahren nicht mehr gesehen – manche gar noch nie.

Zahl des Jahres

2 Meter – So wenig haben Mit­glie­der der Letzten Generation von der Spitze des 15 Meter hohen Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor abgesägt. Das ist kaum sichtbar. Die Aufregung aber wieder riesig.

Satz des Jahres

„Meinen zweiten Schlafsack hab ich verschenkt“, so N., seit 1,5 Jahren obdachlos, der nun ein geduldetes Zelt in Neukölln bewohnt, als ich ihn bei -8°C am Abend besorgt aufsuche. Er darf jetzt im Camper einer Nachbarin wohnen.