Mehrarbeit häufig unbezahlt

Studie: Bei jedem dritten Betrieb mit Arbeitszeitkonten verfallen Überstunden

DÜSSELDORF epd ■ Unbezahlte Arbeit nimmt zu. Mehr als 21 Prozent von rund 3.000 befragten Betriebs- und Personalräten gaben an, dass in ihrem Betrieb unbezahlte Mehrarbeit geleistet wird, ergab die Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. „Unbezahlte Arbeit macht mittlerweile einen beachtlichen Anteil des gesamtwirtschaftlichen Arbeitsvolumens aus“, so WSI-Leiter Hartmut Seifert.

Bei jedem dritten Betrieb, der Arbeitszeitkonten nutze, verfielen Überstunden. Vor fünf Jahren war dies nur bei 21 Prozent der befragten Betriebe der Fall. Vor allem wegen der begrenzten Ausgleichszeiträume kämen Arbeitnehmer häufig nicht dazu, ihre Überstunden rechtzeitig abzubauen. Ein finanzieller Ausgleich entfalle ebenfalls. Arbeitszeitkonten brächten Unternehmen und Beschäftigten mehr Flexibilität. Um den Verfall der nicht bezahlten Arbeitszeit zu stoppen, empfiehlt das WSI Langzeitkonten mit mehrjähriger Gültigkeitsdauer.