Raubmord in Friedrichshain
: Tatverdächtiger im Darkroom-Fall gefasst

Im Berliner Darkroom-Mordfall ist der mutmaßliche Täter gefasst. Der 37-Jährige soll auch noch einen anderen Mann auf dem Gewissen haben, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Ein drittes Opfer überlebte. Bislang war nur der Fall in einer Bar in Friedrichshain bekannt: Dort starb vor drei Wochen ein 32 Jahre alter Gast. Der 37-Jährige soll ihn in einem abgedunkelten Nebenraum für Sexkontakte vergiftet und erwürgt haben.

Der Tatverdächtige wurde am Samstag festgenommen und sitzt nun in Untersuchungshaft. Ihm werden zwei Raubmorde und ein versuchter Raubmord zur Last gelegt. Er habe die drei Taten „im Wesentlichen“ gestanden, sagte Martin Steltner, Sprecher der Ermittlungsbehörde.

In allen drei Fällen soll der Mann seine Opfer zunächst mit der Droge Liquid Ecstasy betäubt und vergiftet haben. Anschließend raubte er ihnen Kreditkarten und andere Wertgegenstände. Die Ermittler werfen ihm vor, seine Taten heimtückisch und aus Habgier begangen zu haben.

Der Tote aus der Friedrichshainer Bar wurde am 5. Mai in dem Darkroom gefunden. Ein Mitarbeiter entdeckte die Leiche beim Saubermachen. Eine Obduktion ergab als Todesursache Strangulation und eine Überdosis. Der Täter soll später mit der Kreditkarte des Opfers versucht haben, am Ostbahnhof ein Ticket nach Saarbrücken zu kaufen. Bevor er nach Berlin gezogen war, hatte er im Saarland gewohnt.

Bereits am 26. April soll der 37-Jährige in Mitte einen Bekannten in dessen Wohnung getötet und ausgeraubt haben. In einem unbeobachteten Moment habe er dem Mann die Droge untergemischt. Mit der Geldbörse und dem Schlüssel seines Opfers habe sich der Täter davongemacht. Er soll den Tod des Betäubten billigend in Kauf genommen haben, sagte Steltner. (dpa)