sieben sachen
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Filmstill aus dem Film „Natur Park Südgelände“ Foto: feldfuenf

Versuchslabor Stadtnatur

Im Mittelpunkt der 30. Ausgabe des Internationalen Carlo Scarpa Preises – einem Forschungs-, Studien- und Vermittlungsprojekt – steht die Stadt Berlin und ihre in der jüngeren Geschichte entwickelte Idee von Stadtnatur, insbesondere das Projekt Natur Park Schöneberger Südgelände. Die Berliner Kulturplattform feldfünf zeigt einen in diesem Rahmen entstandenen Dokumentarfilm mit einem anschließenden Gespräch.

feldfünf: Natur Park Südgelände, Screening: 27. 11., 17 Uhr, Eintritt frei, www.feldfuenf.berlin

Vielfach ausgezeichnet: Chucho Valdés Foto: Photography Miami

Revolutionär des Latin Jazz

Seine 1973 gegründete Band Irakere, bei der u. a. auch der Saxophonist Paquito D’Rivera mitwirkte, prägte die Entwicklung von Salsa und Latin Jazz. Nun zieht der mit sechs Grammys ausgezeichnete kubanische Pianist und Komponist Jesus „Chucho“ Valdés in „The Creation“ ein musikalisches Resümee. Die Suite für Big Band, afro-kubanische Percussion und Gesang erzählt die Schöpfungsgeschichte nach der Regla de Ocho, der als Santería bekannten afro-kubanischen Religion.

Haus der Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles-Allee 10, 25. 11., 20 Uhr, 32 / 26 Euro

Alles wird Klang: defekte Platine  Foto: Malte Giesen

Musik für das Aquarium

Im zweiten Konzert der Reihe „sample&hold“ an der Akademie der Künste liegt der Schwerpunkt auf Klang und Körperlichkeit. Der menschliche Körper wird zum Klanggenerator per Gehirnwellenmessung in Alvin Luciers „Music for Solo Performer“, zum Störfaktor auf elektronischen Platinen in Nicolas Collins „Salvage“ (Guiyi Blues) oder er vollzieht Verklanglichung von Bewegung in Wolfgang Heinigers „Wassermusik für Aquarium und 4-Kanal-Elektronik“.

AdK, Hanseatenweg 10, 30. 11., 20 Uhr, Tickets 13 / 7 Euro

Der Pianist Abdullah Ibrahim Foto: Peter Rauch

Der Meister am Piano

Vor 60 Jahren trat Abdullah Ibrahim zum ersten mal in Berlin auf. Damals noch als Dollar Brand bekannt, war er 1962 aus Südafrika geflohen. Dann entdeckte ihn Duke Ellington in einem Zürcher Club. Neben südafrikanischer Tanz-und Kirchenmusik und dem Klavierspiel von Thelonius Monk war dieser auch vorher schon eine wichtige Inspiration. Sein Stück „Mannenberg“ wurde 1974 zu einer Hymne der Anti-Apartheids-Bewegung. Nun hat der Veranstalter JAW die Jazz-Legende wieder nach Berlin geholt.

Großer Sendesaal im Haus des Rundfunks, 29. 11., 20 Uhr, Tickets VVK 38,50 Euro

Die Gorillas spielen an fünf WM-Tagen Foto: Foto: Gorillas

Theatar!

Jenen Wankelmütigen, denen die Allgegenwärtigkeit der WM im TV ein komisches Gefühl macht oder die es schlicht nicht interessiert, bietet die Impro-Kompagnie „Die Gorillas“ im Ratibor Theater eine Alternative. Björn Harras und Roland Trescher improvisieren im 90-Minuten-Format mit Verlängerung und Pause die alltäglichen Momente und fragen: Worum geht es hier eigentlich? Am Ausgang wird um Spenden für Amnesty International gebeten, die sich für Entschädigungen für Ar­beits­mi­gran­t*in­nen einsetzen.

Theatar statt Katar: Ratibor Theater, Cuvrystraße 20a, 27. 11., 19 Uhr, Tickets: 5 Euro

Ab­sol­ven­t*in­nen des Studiengangs Musical an der UdK Berlin Foto: Thomas Koy

Diaspora im Billighotel

Begabung als Sündenfall: Warum muss der Mensch immer alles können wollen? Im Musical „Paradise Lost“ von Zaufke und Lund in Kooperation mit der UdK Berlin muss deshalb das Paradies verlassen werden. Ein Leben in der Diaspora, in einem Billighotel in der Provinz – wo man am Stadttheater ein neues Musical probt. Mit einem Regisseur, der glaubt, er sei Gott und einem Moses, der das Ensemble aus der Sklaverei führen will.

Neuköllner Oper, Premiere 28. 11., 20 Uhr, 22 Euro

Keine(r) berlinert schneller: Jürgen Kuttner Foto: Thomas Aurin

Ein Mann, ein Mikrophon, eine Leinwand

Der Berliner Moderator und Autor Jürgen Kuttner gründete 1990 die Ost-taz mit. 1993 begann der promovierte Kulturwissenschaftler seine beliebte Radioshow „Sprechfunk“ bei dem Berliner Sender Fritz. Über 15 Jahre plauderte er mit jungen Leuten über Alltagsthemen. Von „Tod bis Pappnase“ war, wie er sagt, alles möglich. Ebenso erfolgreich wie legendär sind seine Videoschnipselvorträge unter dem Titel „Von Mainz bis an die Memel“ an der Berliner Volksbühne, in denen er sich unter Zuhilfenahme von „gut abgehangenen“ Fernseh- und Videoausschnitten seit 1996 als „letzter Radikalaufklärer der Gegenwart“ (FAZ) zeigt. Am Dienstag in der 160. Ausgabe.

Von Mainz bis an die Memel CLX: Roter Salon, Rosa-Luxemburg-Platz, 29. 11., 21 Uhr, Tickets: 12 Euro