Chronik: CDU-Minister
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Seit fast einem Jahr sucht die Landes-CDU nach ministrablen Kandidaten für ein Kabinett Jürgen Rüttgers. Nach zahlreichen Absagen, Dementis und Personalrochaden hat der CDU-Landesvorsitzende und designierte NRW-Ministerpräsident selbst am Tag seiner Wahl noch keine Ministerriege präsentiert. Eine unvollständige Chronik:Juni 2004: Die taz nrw berichtet exklusiv, dass die frühere Staatssekretärin unter CDU-Kanzler Helmut Kohl, Christa Thoben Wirtschaftsministerin werden soll, falls die CDU die Landtagswahl am 22. Mai 2005 gewinnen sollte. Ein CDU-Sprecher dementiert. Frau Thoben dementiert nicht: „Warum soll ich irgend etwas ausschließen?“August 2004: Jürgen Rüttgers kündigt in einem Zeitungsinterview an, er wolle vor der Landtagswahl ein Schattenkabinett vorstellen. Auch ein Regierungsprogramm werde er im Frühjahr 2005 vorlegen. Doch ein vollständiges Team präsentiert Rüttgers bis zur Wahl nicht.Dezember 2004: Der Vorsitzende des CDU-Arbeitnehmerflügels CDA, Hermann-Josef Arentz, tritt zurück. Arentz galt als enger Vertrauter von Jürgen Rüttgers und als sicherer Kandidat für den Posten des NRW-Arbeitsministers. Arentz hatte einräumen müssen, vom Energiekonzern RWE Geld und Strom ohne Gegenleistung kassiert zu haben. Er bekam 60.000 Euro pro Jahr und kostenlose Stromleistungen. Nachfolger von Arentz wird der CDU-Bundestagsabgeordnete Karl-Josef Laumann.März 2005: Laut Tagesspiegel soll der Essener Rechtsanwalt Stephan Holthoff-Pförtner im Kompetenzteam von Rüttgers für die Bereiche Justiz und Wirtschaft zuständig werden. CDU-Landesgeneralsekretär Hans-Joachim Reck weist den Bericht als „Blödsinn“ zurück. Die taz nrw berichtet, dass der Historiker und Rüttgers-Berater Paul Nolte nicht Mitglied in einem schwarzen Schattenkabinett für die Landtagswahl wird. „Es hat darüber Gespräche gegeben“, so Nolte. Er „würde prinzipiell dafür zur Verfügung stehen“, tue es jedoch „aus persönlichen Gründen nicht“.April 2005: Gut drei Wochen vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen besetzt CDU-Spitzenkandidat Rüttgers zentrale Posten in seinem Schattenkabinett. Nach einem Wahlsieg am 22. Mai soll die frühere Berliner Kultursenatorin Christa Thoben Wirtschaftsministerin werden, kündigte Rüttgers am Mittwoch an. Zum Finanzminister will er den früheren Chef der Landtagsfraktion, Helmut Linssen, machen.22. Mai 2005: Rüttgers gewinnt die Wahl – mit einem Mini-Schattenkabinett von drei Personen. TEI