LESERINNENBRIEFE
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Übelste IM-Methoden

■ betr.: „Hundert Euro fürs Verpetzen“, taz.nord vom 24. 5. 12

Hat der Schulleiter des Kattenberg-Gymnasiums in Buchholz seine Ausbildung in der ehemaligen DDR genossen? Hundert Euro fürs Verpetzen, das sind ja übelste IM-Methoden, mit denen die Stasi agiert hat. Soll da eine Generation von Denunzianten herangezogen werden? Und gar nicht auszudenken, was mit denen passiert, die fälschlicherweise denunziert werden! An die Folgen erhöhter Suizidgefahr und an eine Lynchjustiz mag ich gar nicht denken. Dem Mobbing werden damit Tür und Tor geöffnet, mit solchen Methoden wird der Nährboden für einen Amoklauf bereitet. Von einem Schulleiter, immerhin eines Gymnasiums, dem keine besseren (pädagogischen) Methoden einfallen, um Vandalismus und Randale in den Griff zu bekommen, kann man kein großes Verantwortungsbewusstsein erwarten. Im Gegenteil, er stellt eine große Gefahr für die ihm anvertrauten über 1.000 Schüler dar. Und zu guter Letzt segnet die Landesschulbehörde Niedersachsens dieses verantwortungslose Handeln auch noch ab. Unfassbar!  THOMAS REUTER, Hollenstedt

Husch zu den Akten

■ betr.: „Hooligans überfallen Partygäste“, taz.nord vom 22. 5. 12

Beamte, die hier nicht den politischen Zusammenhang erkennen (wollen), haben auch in den vergangenen Jahren, als Faschisten vom Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) mordend durch die Republik zogen, nicht erkannt, was Beamte, die ihre Arbeit ernst nehmen, hätten erkennen müssen. Nun gibt es wohl nur durch Glück noch keine Toten zu beklagen durch die Gewalttaten der augenscheinlich rechtsradikalen Hooligans aus Bremen, die sich selbst inoffiziell „Standarte 88“ nennen und damit ihren Bezug zur NSDAP und ihrer grausamen Verbrechen herstellen. Beinah als handelte es sich um ein Déjà-vu werden wieder, wie im Ostenkurvensaal (OKS) des Bremer Weserstadions, lediglich die Personalien festgestellt und husch, alles zu den Akten gelegt, wo die Staatsanwaltschaft sich ähnlich wie im OKS-Fall, wohl aus Angst, einen politischen Fall mit rechtsradikalen Gewalttätern behandeln zu müssen, ihre Ermittlungsakten vorsorglich mit „unpolitisch“ beschriftet. Dieser Staatsanwaltschaft dürfte es wenig Kopfzerbrechen bereiten, den Opfern des Jugendzentrums Wohnwelt mitzuteilen, dass ein Prozess zur Aufklärung des Sachverhalts einige Jahre dauern wird und sie wohl besser gar nicht erst als Kläger auftreten sollten. Wir wissen jetzt schon, es kommt sowieso nichts dabei heraus außer kostenloser Werbung für gewalttätige, rechtsradikale Hooligans aus Sonstwo. Denn sie sind es, die von Gerichtsprozessen, Hausverboten, lächerlichen Geldstrafen und Berichten profitieren.  NAME DER REDAKTION BEKANNT