Vier Jahre Haft gefordert

Prozess Mutter hatte Neugeborenes getötet und danach in den Müll geworfen

Eine Mutter, die ihr Neugeborenes getötet und in den Müll geworfen hatte, soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft vier Jahre in Haft. Die 25-Jährige sei schuldfähig, aber auch völlig überfordert gewesen, sagte der Ankläger am Dienstag in seinem Plädoyer auf Totschlag. Die Auszubildende hatte die Tat im Prozess vor dem Landgericht gestanden. Das Urteil wird am kommenden Donnerstag erwartet. Die 25-Jährige hatte das Baby im Badezimmer ihrer Wohnung in Buch erstickt, als es anfing zu schreien. Ein Sozialarbeiter des Vereins Gangway berichtete damals für die taz über die Familie. Ihr Lebensgefährte, mit dem sie zwei weitere Söhne hat, habe kein weiteres Kind gewollt, erklärte die Mutter. Als am Abend des 29. November 2011 die Wehen einsetzten, sei sie in Panik geraten. Nach der Geburt hatte sie den Säugling in einen Müllsack gepackt und in einen Container geworfen. Die Staatsanwaltschaft glaubte der Angeklagten, dass sie Angst hatte, verlassen zu werden. Erst jetzt kümmere sich der Mann um seine Kinder. (dpa)