Unruhen in Gabun dauern an

PRÄSIDENTENWAHL Mindestens zwei Tote bei Protesten. Neuer Staatschef Ali Ben Bongo ruft zur Ruhe auf

NAIROBI/LIBREVILLE dpa | Gabuns neuer Präsident Ali Ben Bongo hat nach den seit Donnerstag anhaltenden Unruhen in dem zentralafrikanischem Staat zur Ruhe aufgerufen. „Wir sind ein Rechtsstaat. Wer Klagen hat, kann sich an die entsprechenden Einrichtungen wenden“, sagte er am Sonntag dem französischen Rundfunksender RFI.

Bongo ist der Sohn des im Juni gestorbenen Präsidenten Omar Bongo, der den ölreichen Kleinstaat fast 42 Jahre regiert hatte. Seit die staatliche Wahlkommission am Donnerstag Bongo junior zum Sieger der Präsidentenwahl erklärte, kam es zu gewalttätigen Protesten. Mindestens zwei Menschen wurden dabei von Sicherheitskräften getötet.

Die Opposition zweifelt Bongos Wahlsieg an. Die übrigen 17 Kandidaten der Präsidentenwahl haben sich zu einem Bündnis zusammengeschlossen. Die „Front zur Zurückweisung des Wahlputsches“ warf den Sicherheitskräften vor, die Bevölkerung einzuschüchtern und die Proteste zu unterdrücken. Ben Moubamba, einer der Kandidaten, warf der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich vor, „hinter dem Staatsstreich zu stehen“.