LESUNG: KLAUS BITTERMANN ÜBER ABBIE HOFFMAN
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Es gibt ja so einiges, was dem Bürger der USA und seinen weiblichen Pendants nachgesagt wird – etliches davon zu Recht. Aber dann: Als Abbie Hoffman 1967 mit einer Gruppe Gleichgesinnter die New Yorker Aktienbörse enterte und dort gegen den Kapitalismus demonstrierte, war er damit seinen Nachfolgern von Occupy ein ganzes Stück voraus.

Hoffman ist einer der der wichtigsten amerikanischen Politaktivisten der Linken seit dem Zweiten Weltkrieg. Seine Aktionen waren oft theatralisch geprägt. Bei einer Demonstration gegen den Vietnamkrieg versuchten er und 50.000 weitere Kriegsgegner, das Pentagon per Telekinese zum Schweben zu bringen. Beim Woodstock-Festival unterbrach er einen Auftritt der Band The Who, um gegen die Gefangennahme von John Sinclair von den White Panthers und zeitweiliger Manager der Band MC5 zu demonstrieren – Who-Gitarrist Pete Townshend prügelte ihn daraufhin von der Bühne.

Klaus Bittermann (Foto), Verleger und Autor, stellt Hoffman am Samstag in der Reihe „Ex Libris“ in Text und Film vor.

■ Samstag, 21 Uhr, Villa Ichon