KUNSTRÄUME

Pilvi Takala – Suggested Value: Mit versteckter Kamera filmt die finnische Künstlerin ihre Performances im öffentlichen und halböffentlichen Raum, sei es ein Einkaufszentrum, das Europäische Parlament oder ein Vergnügungspark. Wie eine Sozialforscherin zeigt sie anschließend in Videos, Fotos, Installationen oder Publikationen die Reaktion auf ihre Verletzungen der Konventionen und untersucht die Werterwartung und Wertschöpfung am Beispiel von Ideen, Büchern und Bargeld. Bremen: Künstlerhaus, Am Deich 68/69, Mi – So 14 – 19 Uhr. Eröffnung: Fr, 1. Juni, 18 Uhr. Bis 26. August. www.kuenstlerhausbremen.de

Tom Früchtl – nicht unwirklich: Der Berliner Künstler ahmt in seinen Gemäldeobjekten die Bildgegenstände exakt nach. So sind auf den Bildern von Pressspanplatten die Holzstückchen, aus denen die Platte besteht, nachgemalt und der Goldbarren ist mit billiger Goldfarbe übermalt. So erscheinen die Arbeiten wie Ready Mades, sind jedoch mit malerischer Kunstfertigkeit eine Grenzbegehung zwischen Bild und Gegenstand, Darstellung und Dargestelltem. Agathenburg (bei Stade): Kulturstiftung Schloss Agathenburg, Hauptstraße, Di – Fr 14 – 18, Sa + So 11 – 18 Uhr. Bis 1. Juli. Künstlergespräch: Sonntag, 10. Juni, 16 Uhr

Lotte Lindner + Till Steinbrenner – Bedürfnisse, die der Phantasie entspringen: Die Installation des Künstlerpaares zum Thema Geld, Bedürfnisse und Wertschöpfung besteht aus 50 IKEA Billy Regalen und gleichteuren 100 Flaschen Champagner. Während der Ausstellungsdauer sollen zudem als neues Kunst-Geld 2.520.000 Scheine im Format einer 1 US-Dollar Note mit Datum und einer fortlaufenden Nummer bedruckt und gestapelt werden. Cuxhaven: Kunstverein, Segelckestraße 25. Eröffnung: Freitag, 1. Juni, 19 Uhr. Mi – Fr 16 – 18, Sa + So 11 – 13 Uhr. Bis 1. Juli. Öffentliche Führung: 3. Juni, 11.30 Uhr; Kunst op Platt: 14. Juni, 18 Uhr. www.kunstverein-cuxhaven.de

Ralf Jurszo – Picknick am Wegesrand: Beim kurzem Innehalten auf längerem Weg sich umschauen: Pflanzen, Bäume, Wälder, Straßen. Und all das Mögliche, ja Unheimliche, was hier passieren kann – oder schon geschehen ist und hinter dem Gebüsch lauert. In kleinen, geradezu klassischen Gemälden zeigt der Hamburger Maler die Umwelt, die jederzeit auch eine Feindwelt werden könnte. Und all das ist auf dunklem Grund mit Leucht- und Interferenzfarben gemalt, deren Farbintensität sich je nach Blickwinkel und dem Einfallswinkel des Lichtes verändert. Trittau: Galerie in der Wassermühle, Am Mühlenteich 3. Eröffnung am Samstag, 2. Juni, 16 Uhr, Sa + So 11 – 18 Uhr. Bis zum 8. Juli

Georg Baselitz – Das Naturmotiv: Seit 1969 stehen seine Motive überkopf. Hier nun geht es darum, wie sich die Natur unter diesem Aspekt darstellt. Rund 100 Arbeiten des Künstlers widmen sich dem landschaftlichen Sujet, von 1958 über die „Sächsischen Landschaften“ der 1970er Jahre bis zur aktuellen „Remix“-Phase. Oldenburg: 3. Juni bis 2. September, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Prinzenpalais, Damm 1, Di – So 10 – 18 Uhr. Eröffnung: Sonntag, 3. Juni, 11.30 Uhr, Schlosssaal des Oldenburger Schlosses, Schlossplatz 1. www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de

Johanna Diehl – Borgo / Romanitá: Die in Leipzig und Berlin lebende Foto-Künstlerin befasst sich mit verlassenen Orten, deren Geschichte in Spuren aufscheint: Einige Ihrer Bilder zeigen Idealsiedlungen, die zwischen 1926 und 1943 unter Benito Mussolini erbaut wurden, aber entweder nie bezogen oder nach kurzer Zeit wieder verlassen wurden. Die an Renaissance-Formen angelehnten Plätze sind heute schöne Kulissen ohne Leben. In der Serie „Displace“ geht es um verlassene Gotteshäuser auf Zypern, die nach der Teilung der Insel zwischen Moslems und Christen funktionslos im „falschen“ Gebiet stehen. Auch hier sind die Räume menschenleer und erzählen dennoch vom Glauben, von Idealen und dem Krieg. Lübeck: Overbeck-Gesellschaft, Königstraße 11, Di – So 10 – 17 Uhr. Bis 24. Juni. www.overbeck-gesellschaft.de  HAJO SCHIFF