Kasse mit Klimaschutz

Die Europaschule in Zollstock spart Energie und verdient noch Geld damit. Eine Solarstrom-Anlage macht‘s möglich

KÖLN taz ■ Die Europaschule in Zollstock wird zum ökologischen Vorzeigeprojekt. Schulleiterin Dagmar Naegele freut sich: „Wir können in Zukunft Solarenergie und andere umweltrelevante Themen verstärkt in den Unterricht einfließen lassen.“ Seit kurzem ist auf dem Dach der Gesamtschule eine Solarstrom-Anlage installiert. Zusätzlich dazu soll durch Umbaumaßnahmen bei Beleuchtung, Heizung und Lüftung der Stromverbrauch um gut 50 Prozent reduziert werden. Der Atmosphäre werden so jährlich 1,5 Millionen Kilogramm Kohlenstoffdioxid erspart. Kölns OB Fritz Schramma (CDU) spricht gern von einem „wegweisenden Projekt“. Für Idee und Umsetzung zeichnet das Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie verantwortlich.

Wegweisend ist neben dem ökologischen Gewinn vor allem auch die Finanzierung. Klimaschutz als Kapitalanlage lautet das Motto. Knapp 60 Prozent der Gesamtkosten von 1,2 Millionen Euro werden von mehr als 150 Privatleuten getragen, die sich als Gesellschafter an dem Projekt beteiligen. Ökonomisch rentabel wird das Ganze durch einen so genannten Einsparvertrag mit der Stadt. Über einen Zeitraum von 14 Jahren werden der Schule die gesamten Ersparnisse bei Energie und Wasser gutgeschrieben und der ins Netz eingespeiste Solarstrom von der GEW vergütet. Die erzielten Gewinne werden dann in einer jährlichen Ausschüttung an die Gesellschafter ausgezahlt.

Die Rechnung ist einfach: Je höher die Energiepreise, desto höher die Ausschüttung. Nach derzeitigen Prognosen würden aus einer Beteiligung von 10.000 Euro über die Projektlaufzeit gut 18.000 Euro. Eine ökologische Anlage, die sich lohnt. Und auch die Stadt profitiert langfristig. Nach Ablauf der 14 Jahre geht die Solaranlage in ihren Besitz über.CHRISTIAN STEIGELS