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„Judensau“-Plastik bleibt

Die als „Judensau“ bekannte mittelalterliche Schmähplastik in Wittenberg bleibt bestehen. Man sei zu der Überzeugung gelangt, „dass die Stätte der Mahnung als Ganzes erhalten bleiben soll“, sagte der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates (GKR), Jörg Bielig, am Mittwoch in Wittenberg. Die Entscheidung sei am Vorabend bei einer GKR-Sitzung gefallen. Ende Juli hatte der 2020 vom Gemeindekirchenrat einberufene „Beirat zur Weiterentwicklung der Stätte der Mahnung“ die Abnahme der Schmähplastik an der Fassade der evangelischen Stadtkirche Wittenberg empfohlen. Man könne sich der Empfehlung jedoch nicht uneingeschränkt anschließen, erklärte der GKR. Die künstlerische Erweiterung durch das 1988 errichtete Bronzedenkmal, der Zeder und dem erklärenden Text auf einer Tafel in unmittelbarer Nähe wandle den beleidigenden und obszönen Charakter der Schmähplastik. Der Ort werde so zu einer Mahnstätte.

Klebe-Aktion wird teuer

Für Schäden in fünfstelliger Höhe hat die Klebe-Aktion der Klimagruppe Letzte Generation an der „Sixtinischen Madonna“ vom 23. August in der Dresdner Gemäldegalerie Alte Meister gesorgt. Die Kosten der Restaurierung beliefen sich auf 3.000 bis 5.000 Euro, wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden am Mittwoch mitteilten. Dazu komme ein Einnahmeverlust von 7.000 Euro durch die nötige Schließung des Museums. Eine junge Frau und ein junger Mann hatten sich am Rahmen des berühmtesten Kunstwerks der Gemäldesammlung festgeklebt. Das mit einer Glasscheibe versehene Bild wurde nicht beschädigt.

Keine Einladung für Russland und Belarus

Bei der diesjährigen Nobelpreis-Zeremonie in Stockholm werden die Botschafter von Russland und Belarus nicht dabei sein. ­Wegen der russischen Invasion in die Ukraine habe man von einer Einladung abgesehen, teilte die Nobelstiftung mit. Eigentlich gehören in Schweden dienende Botschafter stets zu den geladenen Gästen der Zeremonie am 10. Dezember. Ebenfalls nicht eingeladen sind die rechten Schwedendemokraten, die bei der jüngsten Parlamentswahl zweitstärkste Kraft wurden und eng mit der konservativen Regierung zusammenarbeiten.