Charles verkloppt Pferde

Der Briten-König verschleudert Muttis Lieblinge

Was mussten wir da lesen? Kaum ist die alte Muhme Lisbet zwo, verblichene Königin des neblichten Landes englischer Zunge, zur ewigen Ruhe fugendicht in die königliche Gruft der St.-Georg’s-Kapelle betoniert worden, verschleudert der feine Herr Sohn die Zossen der Mama. „König Charles lässt 14 Pferde der Queen verkaufen“, ereiferte sich die noch immer königinnentreue dpa gestern über den windigen Thronerben. Mit der Zuchtstute „Love Affairs“ und dem Galopper „Just Fine“, der noch im Oktober in Leicester für König und Vaterland siegreich ins Finish preschte, sind sogar zwei Celebrities unter den 14 Upper-Class-Mähren, die im Auktionshaus Tattersalls unter den Hammer kommen sollen. Auch politisch könnte sich der königliche Pferdehandel rächen. Das UK ächzt unter Fachkräftemangel, bis in die höchste Regierungsspitze bleiben Ämter unbesetzt. Für den vakanten Posten der Premierministerin hat sich noch kein qualifizierter Kandidat gemeldet, da käme ein prominentes Honigkuchenpferd aus allerbestem Stall gerade recht. Schon einmal hat ein wahnsinniger Gewaltherrscher seinen Lieblingsgaul erfolgreich in politische Ämter gehoben, aber King Charles verfügt offenbar nicht über den politischen Instinkt des römischen Monarchie-Kollegen Caligula.