unterm strich:
Liz Truss erzürnt M-People
Dass die britische Premierministerin Liz Truss einen fulminanten Fehlstart hingelegt hat, ist bereits bekannt. Zu den vielen seltsamen Entscheidungen der konservativen Politikerin kommt nun noch ihr Fauxpas beim Parteitag der Tories hinzu. Truss defilierte am Dienstag zu den Klängen des upliftenden Housetracks „Moving on Up“ von M-People aus Manchester vors Rednerpult in Birmingham, um eine Grundsatzrede zu halten. Die Band hatte sie jedoch nicht vorab um Erlaubnis zur Nutzung ihres Songs gefragt. M-People-Mastermind Mike Pickering, nicht irgendjemand, sondern Resident-DJ und Dancefloor-Pionier im berühmten Club „Hacienda“, schaltete sofort seine Anwälte ein. Auch Sängerin Heather Small schüttelte nur den Kopf. Ihr Sohn ist in der Labour-Partei aktiv. Der Shitstorm im popverrückten England ist inzwischen auf Orkanstärke hochgestuft. „Sie wird nicht mehr lange genug im Amt sein, sodass viele Leute gar nicht mitbekommen werden, wie sie uns beschissen hat“, glaubt Pickering.
„Spegelmannen“
Auch das schwedische Theaterpublikum kommt in den Genuss einer Adaption des Skandals um Spiegel-Reporter Relotius. Jener Reporter hatte über Jahre preisgekrönte Reportagen im Hamburger Nachrichtenmagazin gefälscht, bis er nach aufwendigen Recherchen enttarnt wurde. Ab Dezember wird der „größte Journalisten-Bluff aller Zeiten“ im Stadttheater Uppsala als Inszenierung zu sehen sein, wie das Theater am Mittwoch bekannt gab.
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