Solarsysteme für Äthiopien

Die Stiftung Solarenergie sammelt Spenden und stellt damit Solarsysteme für arme Länder zur Verfügung. In Äthiopien sind 30 Systeme für Hütten und Schulen installiert

Die Stiftung Solarenergie installierte nach eigenen Angaben in einer der ärmsten Regionen Äthiopiens 28 Solarsysteme für Tukuls (Wohnhütten) sowie zwei Solarsysteme in Schulen. Damit handele es sich um das größte vernetzte Solarprojekt in diesem Land. Gegen 18 Uhr werde es dunkel. Ohne Licht sei Hausarbeit kaum möglich, geschweige denn Lesen und Schreiben. Im Allgemeinen wird Petroleum genutzt. Doch die Dämpfe dieser stinkenden und rußenden Flüssigkeit sind zum einen gesundheitsschädlich, zum anderen sind die Petroleumlampen eine stete Gefahrenquelle und können Brände verursachen.

Die Stiftung stellte die Solaranlagen als Starthilfe kostenlos zur Verfügung. Die Menschen zahlen mittels eines Prepay-Systems statt für das vorher genutzte Petroleum nun für den Solarstrom. Das Geld werde genutzt für Wartung und Betrieb der Solaranlagen. Die Projekte dienen daher zugleich als Starthilfe für das lokale Handwerk. In den Schulen könne Abendunterricht angeboten werden, sodass auch Kinder, die tagsüber auf den Feldern arbeiten müssen, eine Schulbildung erhielten. Das Pilotprojekt „Licht für Bildung“ soll in einem ersten Schritt die notwendigen Informationen liefern, um ab 2006 rund 1.000 weitere Hütten und Schulen auszurüsten.

Im September 2005 würden die Projektleiter der Stiftung Solarenergie erneut nach Äthiopien fahren, um die ersten Ergebnisse auszuwerten, in erster Linie, so heißt es, gehe es um „die technische Zuverlässigkeit der Systeme, das Nutzungsverhalten der Menschen und das Bezahlsystem“. Außerdem könnten aus den Solarsystemen die exakten Verbrauchsdaten ausgelesen werden und stünden für den weiteren Ausbau zur Verfügung.

Das Projekt wird von Spendern der Stiftung Solarenergie finanziert. Die Stiftung Menschen für Menschen (München/Addis Abeba) stellte professionelle logistische Unterstützung zur Verfügung. Die technische Konzeption erstellte die AS Engineering AG in Bern in ehrenamtlicher Arbeit. Ziel der Stiftung ist die Förderung der Entwicklungshilfe, des Umweltschutzes (insbesondere durch die Verbreitung der Solarenergie) sowie Erziehung und Bildung. Man verstehe die Förderung der regenerativen Energien auch als Entwicklungspolitik. TAZ

Um weitere Hütten und Schulen mit Licht ausstatten zu können, benötigt die Stiftung Spenden: Stiftung Solarenergie e.V., Stichwort Äthiopien, Konto 411 097 300, Dresdner Bank Freiburg, BLZ 680 800 30. Info: Telefon (07 61) 4 00 23 90,www.stiftung-solarenergie.de und www.sonne-stiften.de