wortwechsel: Atomkraft oder Kohle – Nein Danke?
Kohle oder Atomkraft und auch noch CETA: egal was, irgendwie ist alles falsch. Und die Linke hat es mir Frau Wagenknecht auch nicht leicht.
Atomkraft statt Kohle
„Der Greta-Schock“,
taz vom 13. 10. 22
Frau Thunberg hat vollkommen recht. Wir zahlen Südafrika Millionen, damit die aus der Kohle aussteigen, und wir steigen übergangsweise wieder ein. Hier sieht man mal wieder, wie dogmatisch, selbstbetrügerisch und uneinsichtig gewisse Machtpolitiker der Grünen sich sträuben, die Realität anzuerkennen und pragmatisch zu sein. Oder werden die zusätzlich produzierten Brennstäbe in kein bereits gebautes bzw. geplantes Endlager mehr passen? War der Kohleausstieg nicht die zentrale Kernforderungen der Grünen im Koalitionsvertrag?
Herr Habeck sagte mal über Russland: „Die einzige Wahrheit, die aus Russland kommt, ist die Lüge.“ Dann muss er sich aber auch folgende Bemerkung gefallen lassen: Die größte Errungenschaft der Grünen als Regierungspartei ist der Selbstbetrug!
Stephan Mülders, Aachen
Die Linke und Wagenknecht
„Gegen den Linkskonservatismus“,
taz vom 13.10. 22
Der Versuch, die Linke von diversen Strömungen zu trennen und auch von bekannten Genossinnen und Genossen wie Sahra Wagenknecht, wird wohl das Todesurteil der Partei die Linke sein! Aber einige gehen anscheinend beabsichtigt diesen Weg und glauben ernsthaft, dass so eine Partei wie die Linke noch eine Zukunft hat …
Ich halte das für aberwitzig! Die Linke besteht aus vielen Strömungen und Plattformen, zum Beispiel der KPF (Kommunistische Plattform), und da frage ich mich, sollten diverse Genossinnen und Genossen es schaffen, das sogenannte Lager um Sahra Wagenknecht aus der Partei zu vertreiben, ob dann das nächste Bauernopfer zum Beispiel die KPF wird? Mensch muss kein Hellseher sein, dass wenn diese Spaltung funktioniert und es eventuell am Ende 2 Parteien gibt, es nicht viel mehr als 2 Splitterparteien sein werden! Denn gerade die Mischung in der Linken war doch die Würze! René Osselmann, Magdeburg
Ratifizierung Ceta
„Große Fragen, keine klare Antwort“,
taz vom 13. 10. 22
Nachdem die GRÜNEN sich von den Grundsätzen bei der Atomkraft, der Geschwindigkeitsbegrenzung, der Gewaltfreiheit und den Kinderrechten zugunsten von Militärausgaben im Grundgesetz verabschiedet haben, kommt nun offenbar ein weiterer Abschied hinzu: unabhängige Justiz!
Warum ist die Partei eigentlich in einer solchen Regierung? Das hätte die Union mit SPD und FDP auch alleine gekonnt. Zeitlebens habe ich das kleinere Übel wählen müssen – bis die GRÜNEN kamen. Die habe ich anfangs aus voller Überzeugung gewählt, bin sogar eingetreten, war lokaler Mandatsträger. Und jetzt? Ein Scherbenhaufen. Karrierepartei. Wie jede andere auch …Es ist so frustrierend …
F. Lothar Winkelhoch, Gummersbach
Nachfolger 9-Euro-Ticket
„49-Euro-Ticket rückt näher“,
taz vom 13. 10.22
Das 49-Euro-Ticket nur digital und im Abo. Toll, was ist mit den Leuten ohne Smartphone, ohne Konto? Ich selbst bin 65 Jahre, habe kein Smartphone und ein Konto bekomme ich wegen negativer Schufa auch nirgends. Wurden wir vergessen? Warum nicht ganz normal ein Ticket am Fahrkartenautomaten kaufen? Aber typisch Deutsch. Warum einfach, wenn es schwer geht und die Armen und Alten sind mal wieder die Deppen.
Patric Dietmann, Saarbrücken
Linksliberale und Putin
„Kraftmeier und Leisetreter“,
taz vom 12. 10. 22
Wer von Siegfrieden spricht, liegt falsch. Es geht um die Abwehr eines Überfalls. Wer Putins Gesicht wahren möchte, macht sich mitschuldig an seiner verbrecherischen Ausbeutung des russischen Volkes und deren politischen Knechtung. Putin ist kein Irrer, sondern Dieb und Halsabschneider. Er hat Familie und riesigen Reichtum angehäuft, Selbstmord durch Einsatz von Atomwaffen ist nicht sein Ding. Klaus-Peter Klauner, Brühl
Linksliberale
„Kraftmeier und Leisetreter“,
taz vom 12. 10. 22
Linksliberalismus hat es, wie sich die älteren an Politik interessierten Menschen vielleicht noch erinnern, auch in der alten BRD gegeben. Er wurde verknüpft mit den Namen Baum, Hirsch und (mit Abstrichen) Scheel und stand für Freiheit vornehmlich im Bereich „Lebensumstände“ (zum Beispiel Paragraph 218) im Gegensatz zum heutigen Freiheitsbegriff des Neo-, also Rechtsliberalismus, der sich ausschließlich als Gewerbefreiheit definiert.
Hartmut Krollmann, Düsseldorf
Carsten Linnemann, CDU
„Wind vom Pumpernickel“,
taz vom 13. 10. 22
Wer immer den Pumpernickel-Beitrag verfasst hat – er kann eigentlich nur ein politisches und kulturelles Greenhorn sein. Denn der Qualitätsbegriff „Mr. Pumpernickel“ gebührt allein dem von der älteren und/oder alten taz-Generation noch immer geliebten Chris Howland. Und das Lied, das wir Alten noch immer in Ohr und Herz tragen, ist das wunderbare: „Superkalifragilistikexpialigetisch“ – und nun zurück zu Herrn Linnemann und dem seiner Person gewidmeten Beitrag: „Wer es laut genug aufsagt, scheint klug und fast prophetisch!“
Ursula Grotz, Entringen
Gaspreisbremse
„Europäische Vielfalt auch beim Gas“,
taz vom 13. 10. 22
Es wird immer von 80 Prozent gesprochen. 80 Prozent von was? Wenn Sie 80 Prozent vom Verbrauch von 2022 nehmen, ist das ein Schlag gegen alle, die bereits jetzt auf Teufel komm raus sparen (müssen). Wer jetzt noch billiges Gas bekommt, weil er einen längerfristigen Vertrag hat, wird für den Rest des Jahres nicht zum Sparen animiert, ganz im Gegenteil. Wer jetzt noch viel verbraucht, bekommt nächstes Jahr ein höheres 80 Prozent Kontingent, als der, der wenig in 2022 verbraucht. Georg Dangl, Erding
Arbeit und junge Menschen
„Die Jungen sollten noch viel weniger arbeiten“,
taz vom 8. 10. 22
Nachricht: 4 Stunden, 5 Tage ist zu starr und in meinen Augen der falsche Ansatz. Wenn ich als Pendler 1 Stunde Arbeitsweg habe, dann ist das so bei 8 als auch bei 4 Stunden. Da bin ich nur noch auf Achse! Mein Ansatz dazu: führt eine Lebensarbeitszeit ein, die jobübergreifend ist. Mit Multiplikatoren für Schichtarbeit, Wochenendarbeit und Rufbereitschaften. Wer durchzieht, ist halt mit 50 fertig und geht in Rente. Momentan ist es aber eher so, dass der Tenor herrscht: „April, April, du musst noch bis 70 durchhalten!
Gerald Böttcher, Dresden
SPD stärkste Partei
„Lange Weil in Niedersachsen“,
taz vom 10. 10. 22
Stephan Weil hat die Landtagswahlen für die SPD gewonnen, weil er als authentisch wahrgenommen wird. Insbesondere hat es der Niedersachse nicht nötig gehabt, sich ins „rechte“ Licht zu setzen wie andere führende Politiker. Interessant sind freilich einmal mehr die gewöhnlichen bis absurden Analysen zum Wahlausgang, die überwiegend die Vertreter der unterlegenen Parteien umgehend zu präsentieren wussten. Es ist mithin höchst erfreulich, dass selbst in derart krisengeschüttelten Zeiten seriöse Politikarbeit den Vorzug gegenüber Populismus und Polemik erhält. Die demokratische Meinungsbildung lebt also doch (noch).
Matthias Bartsch, Lichtenau
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