Fehler im Kataster

ASBEST Im Fall der Peter-Petersen-Schule hat das städtischen Asbestverzeichnis versagt

Das Problem der mit Asbest belasteten Heizung in der Turnhalle der Peter-Petersen-Schule war den Behörden offenbar bis zu diesem Sommer unbekannt. Anfang der 1990er Jahre hatten Baubehörde und Bezirke ein Kataster aller Gebäude erstellt, die von Bauart- und alter her mit dem Krebs erregenden Stoff belastet sein können. „Im Fall der Halle der Peter-Petersen-Schule ist die Asbestbelastung dort nicht verzeichnet“, sagt Schulbehördensprecherin Brigitte Köhnlein. „Das Kataster ist an dieser Stelle fehlerhaft.“

Das Problem asbestbelasteter Gebäude schien Hamburg seit 1990 im Griff zu haben. Seither ist der Baustoff verboten. Öffentliche Gebäude, die älter sind, wurden laut Umweltbehördensprecher Volker Dumann „im Prinzip alle durchgecheckt und in ein Punktesystem eingeordnet“. Gebäude der Kategorie I seien „sofort“ saniert worden. Gebäude der Kategorie II würden alle zwei Jahre auf eine Belastung hin geprüft, Gebäude der Kategorie III alle fünf Jahre. Das Verzeichnis wurde von zwei Stellen erarbeitet. „Für Hochschulen, kulturelle Einrichtungen und andere zentrale Gebäude war die damalige Baubehörde zuständig“, sagt Dumann. „Für Schulen, Kitas, Jugendhäuser und andere dezentrale Gebäude die Schulbauabteilungen der Bezirke.“

Nach diesem System hätte auch die Peter-Petersen-Halle regelmäßig kontrolliert werden müssen, nur tauchte sie im Kataster nicht auf. „Wir haben einen Fehler gefunden“, sagt Köhnlein. „Es kann sein, dass es auch bei Heizungen, die ähnlich aufgestellt sind, so ist. Deswegen müssen wir die prüfen.“

Die Schulbehörde hatte 130 Hallen sperren lassen. Damit sie schnell wieder frei gegeben werden können, sollen zu den jetzigen zehn Sachverständigen weitere Gutachter hinzugezogen werden. Ergebnisse einer einzelnen Analyse könnten laut Behörde in drei Tagen vorliegen. KAJ