wortwechsel
: Der Krieg und das Klima. Spiralen der Vernichtung

Fast scheint es zweitrangig im Machtkampf: Krieg zerstört! Menschen, Infrastruktur, das Erdklima – alles steht auf dem Spiel im verrückten Nuklear-Poker. Was treibt das Militär?

Russische Tupolew-Tu-22M-Überschallbomber bei der Militärparade zum Victory Day 2016 auf dem Roten Platz in Moskau. Putin warnte damals auch vor einem möglichen Einsatz von Nuklearwaffen gegen ukrainische Rückeroberungsversuche der besetzten Gebiete   Foto: Fo­to: ap

„Perspektiven im Ukrainekrieg: Unfassbare Nonchalance“, taz vom 7. 10. 22

Krieg und Permafrost

Ein sehr bedenkenswerter Artikel zur Drohung von Präsident Putin mit einem atomaren Angriff! Selbstverständlich müssen wir das ernst nehmen! Haben wir nicht Hiroshima, Tschernobyl und Fukushima erlebt?! Und warum denkt kaum jemand daran, dass wir in Europa beim Klimawandel die Zusammenarbeit mit Russland und der russischen Bevölkerung dringend brauchen – diesem riesigen Land mit den auftauenden Permafrostböden!? Wir haben im Grunde keinen Schutz vor alldem – außer unserer Vernunft, unserer Ein- und Weitsicht, unserer Demut, die uns bereit machen können zum Vorbereiten und Voranbringen von Verhandlungen hierüber und über den Krieg.

Fridburg Thiele, Berlin

Verzicht. Diplomatie

Dieser Kommentar spricht mir aus dem Herzen. Er sollte der breiten Öffentlichkeit bewusster gemacht werden, um den Blick auf das augenblickliche Geschehen zu erweitern. Ausmaß und Folgen beim Einsatz taktischer Atomwaffen sollten noch deutlicher erklärt und aufgezeigt werden. Verzicht und Diplomatie sind jetzt angesagt. Brigitte Beck-Stadelhofer, Kiel

Spekulation. Anmaßend

Herr Ganser hat im Januar mit Sicherheit keine Ahnung von dem gehabt, was kommt, hat Putin mit Sicherheit als „rational“ eingestuft; woher weiß er nun von dessen „ganzer Verblendung“? Aus ihm nun zugänglichen Insiderkreisen? Aus der Zeitung? Mäuschen an Putins Frühstückstisch? Die Argumentationsgrundlage des Artikels ist Spekulation, vorgetragen im Duktus der Unfehlbarkeit, hinsichtlich der Entscheidungszuständigkeit der Ukraine unverschämt und anmaßend. Glücklicherweise a. D. Christian Frisch, Düsseldorf

Um die Frage nach den angestrebten Beziehungen zu dem Aggressor Russland zu beantworten, mit dem die unsägliche Meinungsäußerung des Herrn Brigadegenerals a. D. schließt: Keine Beziehungen! Weil bei Staatsterroristen und Mörderregimen das Parkett für diplomatische Pirouetten fehlt. Klaus-Joachim Heuser, Gütersloh

Logik des „Immer mehr“

Liebe taz-Redaktion, Fassungslosigkeit, Wut und auch Traurigkeit beschleichen mich bei der täglichen Lektüre der Kriegsberichterstattung. Wie ist es möglich, dass diese Redaktion so abtaucht im medialen Mainstream und blind der falschen Logik des „Immer mehr“ folgt – immer mehr Waffen, immer mehr Sanktionen, Putin in die Enge treiben! Wie kann es sein, dass in dieser „linken“ Zeitung ein Brigadegeneral a. D. dies aussprechen muss: Die Politik der Eskalation führt mit einer viel zu hohen Wahrscheinlichkeit in den Atomkrieg. Ist es ein Generationenproblem, nicht verstehen zu wollen, was das bedeutet?

Andreas Macat, Wuppertal

Krieg statt Klimarettung

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine mutiert immer mehr zum Krieg gegen das Weltklima und gegen unseren Planeten Erde. Panzer, Kampfdrohnen, Raketen und Bomben zerstören sinnlos die Umwelt und fördern mit dem überflüssigen kriegerischen Ausstoß von CO2 den Klimawandel. Roland Klose, Bad Fredeburg

„Pipeline-Lecks in der Ostsee: Eben nicht im Interesse der USA“, taz vom 29. 9. 22

Wer war’s? Die USA?!

Wollte Russland Energie liefernde Leitungen angreifen, so würde es dies gerade nicht durch einen nutzlosen Anschlag auf die eigene Pipeline, der westliche Sicherheitsvorkehrungen provoziert. Auf westlicher Seite wäre solch eine Sabotage durchaus sinnvoll: Beendigung jeglicher Diskussionen über die Nutzung der Nordstreams, Prävention gegen jede Überlegung, die Pipelinenutzung in zukünftige Friedensverhandlungen einzubeziehen.Wolfram Hasch, Berlin

Würden Sie als US-Präsident, für ein paar Milliarden zusätzliche Profite einiger Öl-Multis, riskieren, dass es zu einem massiven Zerwürfnis mit der EU und gegebenenfalls einem Auseinanderfliegen der Nato kommt? Ingo Bernable auf taz.de

Die (Pipeline)-Geisel ist tot. Daran kann Russland kein Interesse haben. Wer es war, weiß ich nicht. Aber Russland hat das geringste Motiv. Strolch auf taz.de

Der Elefant im Raum: US-Präsident Joe Biden ließ schon vor Monaten keinen Zweifel an den Absichten der USA, Nord-Stream „zu einem Ende zu bringen“: „If Russia invades then there will be no longer a Nord Stream 2. We will bring an end to it.“ Reporter (ABC News vom 7. Februar): „But how will you do that, exactly, since the project is in Germany‘s control?“ Biden: „I promise you, we will be able to do that.“ Reinhardt Gutzsche auf taz.de