Das Reptil des Friedens

Schon wieder eine krasse Krokodilmeldung

BabiaSchneewittchensargfoto: ap

Es ist ja nicht so, dass wir auf der Wahrheit nicht über Krokodile berichten. Eben noch Montag ging es darum, dass jene schuppigen Panzerechsen von menschlichen Horrorgeschichten über sie verfolgt werden – die armen Archosaurier! Deshalb jubelten wir Dienstag umso lauter, als AFP tickerte: „Trauer nach Tod von heiligem, ‚vegetarischem‘ Krokodil in Südindien: Begräbniszeremonie für als ‚göttlich‘ verehrtes Reptil“. Demnach haben sich Hunderte am hinduistischen Sri-Ananthapadmanabha-Swamy-Tempel in Kasaragod von „Babia“ verabschiedet, das fast 80 Jahre lang den Tempel bewachte und im See nebenan lebte. Das Krokodil soll nie Tiere oder Menschen angegriffen haben – „auch keine Kinder“, weiß die Friedenspfeife AFP und weiter: „Den Gläubigen zufolge ernährte sich Babia von ‚Prasadam‘, einer von Tempelpriestern gesegneten Portion aus Reis und Zucker.“ Doch war Babia wohl eher Pisce-Vegetarier, „weil es Fische im See gibt“, so Tempelsekretär Bhat. Gesichert ist, dass Babia samt gesegneten Blumen auf einem Kokosnussblätterbett in einem halb gläsernen Sarg zur letzten Ruhe an ihrer Wirkungsstätte getragen wurde. Peace, Babia!