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Archiv-Artikel

Viele Opfer misstrauen der Polizei

RECHTSEXTREMISMUS Initiativen legen „Schattenbericht“ vor

Initiativen gegen Rechtsextremismus haben bei der Polizei Änderungen im Umgang mit Opfern rechter Gewalt und mit Minderheiten angemahnt. Nötig sei mehr Sensibilität, sagte Annika Eckel von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus am Freitag zur Veröffentlichung des sechsten „Schattenberichts“ über Rechtsextremismus und Rassismus.

Viele Straftaten würden von der Polizei nicht als rechte Gewalt erfasst. Auf der anderen Seite sei das Vertrauen der Opfer zur Polizei geschwächt. Dies sei einer der Gründe, warum die Statistiken von unabhängigen Beratungsstellen und Polizei über rechte, rassistische und antisemitische Gewalt immer wieder weit auseinandergehen.

Andere Perspektiven

Schwerpunktthema des neuen Berichts ist die Rolle der Polizei in der Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus und Rassismus. In der rund 90 Seiten umfassenden Publikation geben Projekte, Initiativen und Einzelpersonen Einblick in ihre Arbeit. Mit dem jährlichen „Schattenbericht“ wollen die Herausgeber, das Antifaschistische Pressearchiv (apabiz) und die Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus, eine „Alternative zu staatlichen Perspektiven“ bieten.

Eckel betonte, Polizei und Ermittlungsbehörden seien wichtige Faktoren im Kampf gegen die extreme Rechte. Bisweilen biete die Polizei aber auch Anlass zu Ärgernis und Kritik, etwa weil es ihr an Sensibilität im Zusammenhang mit rassistisch oder rechtsextrem motivierten Übergriffen mangele. (epd)