LIEBLINGSWITZ: POINTENVERRAT IN DER WAHRHEIT

Es ist, als ob Judas, Günter Guillaume und Hagen von Tronje wiederauferstanden wären. Überall nichts als Verrat, Verrat, Verrat. Man kann sich nicht auf seine Bediensteten verlassen – nicht einmal der Papst! Im Vatikan wird ein Kammerdiener zum Maulwurf und in der Berliner Polizei ein Wachtmeister zum Höllenengelflüsterer. Verrat ist die Mode unserer Zeit. Keiner kann mehr die Klappe halten. Als ob Geheimnisse unnötig wären. Wenn jeder Arsch offen stände, würde es nur noch stinken. Apropos Arsch: Jetzt ist auch die Wahrheit betroffen. Denn unser Witzeschmied, der sonst unsere Pointen rund haut, damit sie in die „Gurke des Tages“ passen, hat das Redaktionsgeheimnis verletzt und eine Pointe verraten: „Davon möchte ich noch zwei“, rief er, als wir gerade unseren Lieblingswitz erzählen wollten von dem Iren, dem auf einer einsamen Insel eine gute Fee erscheint. Drei Wünsche hat der Ire frei und möchte als Erstes ein Glas Guinness, das nie leer wird. Plopp – ist das Glas da. Er trinkt und trinkt … „Und die anderen zwei Wünsche?“, fragt die Fee. Und an der Stelle haben wir dann unseren Witzeschmied gefeuert.