Hackfleischskandal: acht von zehn Proben verdorben

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verstoßes gegen Lebensmittelgesetz. Neben real weitere Händler unter Verdacht

Mitten ins beste Grillwetter platzt die böse Nachricht, dass ein Supermarkt in Langenhagen bei Hannover bei der Fälschung von Etiketten auf Hackfleischpackungen übelst mit der Gesundheit der Verbraucher gespielt hat. Acht von zehn beschlagnahmte Proben waren bereits verdorben. Das hätten die gerade abgeschlossenen Untersuchungen ergeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Oldenburg, Bernard Südbeck. Ermittelt wird nach seinen Angaben weiter wegen Verstoßes gegen die Lebensmittelgesetze und gegen die Hackfleischverordnung.

Die Staatsanwaltschaft hatte am 1. März in zwei Filialen der real-Warenhauskette in der Region Hannover Mitarbeiter auf frischer Tat beim Neuverpacken von Hackfleisch ertappt. Dabei wurden Etiketten mit abgelaufenem Verfallsdatum gegen neue Aufkleber mit einem neuen Frischedatum ausgetauscht. Die Behörde stellte Proben sicher. Mehrere Mitarbeiter der Warenhauskette gelten seitdem als Beschuldigte. Inzwischen meldeten sich Zeugen, die von ähnlichen Manipulationen berichten.

Derzeit werde bundesweit gegen Mitarbeiter von insgesamt fünf Handelsketten ermittelt, teilte Südbeck mit. 15 Verfahren seien nach anfänglich zentralen Ermittlungen in Oldenburg inzwischen an regional zuständige Staatsanwaltschaften abgegeben worden. Die Namen der neben real betroffenen Unternehmen gab die Staatsanwaltschaft nicht preis. Was bleibt: Vielleicht dann doch lieber ein Veggie-Burger? dpa