linkspartei
: Riskant für die Berliner PDS

Unabhängig davon, wie sich der Landesvorstand der PDS auch entscheiden mag: Seit gestern ist die PDS auch in Berlin nicht mehr, was sie war. Aus Raider wurde Twix, aus der PDS die Linkspartei.

Kommentar von UWE RADA

Was in NRW oder Sachsen noch angehen mag, ist für die PDS-Koalitionäre in Berlin und Schwerin ein riskantes Manöver. Wie soll man die rot-rote Koalition in Berlin fortan nennen? SPD/LP-Koalition? Oder weiter SPD/PDS? Gäbe es dann aber nicht zwei „Linksparteien“? Die eine, überregional im Bunde mit der WASG, die andere, landesweit im Bunde mit der Sozialdemokratie? Das ist keine Etikettenfrage, sondern kann in Wahlkampfzeiten, in denen sich auch die Berliner SPD befindet, schnell zur Existenzfrage werden.

Was nämlich wäre gewonnen, wenn die „Linkspartei“ in den Bundestag zöge, die Berliner und auch die Schweriner Koalitionen aber zerbrächen? Soll dort wieder die CDU regieren, nur, damit sich Gysi und Lafontaine gegen Kanzlerin Merkel in Stellung bringen können?

Diese Fragen stellen sich auch den Berliner Delegierten des PDS-Bundesparteitags. Gut möglich, dass die Parteiführung abgewatscht wird. Schließlich stellt sich auch eine Bundestagsabgeordnete wie Petra Pau bereits auf die Seite des Landesverbands. Abgewatscht wäre dann auch das Bündnis mit der WASG. Bliebe also PDS pur, und die vage Hoffnung, es allein zu schaffen.