Weniger Billigflieger

Studie: Nur zwei bis drei Airlines werden überleben

FRANKFURT rtr ■ Die seit Jahren stark expandierende Billigflugbranche in Europa wird einer Studie zufolge künftig deutlich schwächer wachsen.

Mit jährlich im Schnitt etwa 13 Prozent Wachstum bis 2010 könne die Branche bei weitem nicht mehr an die Steigerungsraten der Vorjahre von mehr als 50 Prozent anknüpfen. Trotz der Kostenvorteile der Billigflieger gegenüber klassischen Anbietern reiche dies für viele Unternehmen nicht aus, um profitabel arbeiten zu können, heißt es in einer gestern vorgestellten Studie der Unternehmensberatung McKinsey.

Die Branche stehe daher vor einem Verdrängungswettbewerb. Europaweit sei nur Platz für zwei oder drei Billiganbieter. Daneben hätten noch einige regional operierende Fluggesellschaften Überlebenschancen.

Das langsamere Wachstum führe europaweit zu enormen Überkapazitäten. Allein die drei größten Billigflugunternehmen in Europa – Ryanair, Easyjet und Air Berlin – hätten bis 2012 zusammen 300 Flugzeuge für Mittelstrecken bestellt und Optionen auf 350 weitere Maschinen.

Die Studie weist darauf hin, dass die Erträge pro Passagier bei den Billigfliegern schon seit mehreren Jahren sinken. Signifikante Gewinne erzielten fast ausschließlich die beiden Marktführer Ryanair und Easyjet. Alle anderen Billiganbieter hätten zusammen eine operative Gewinnmarge von minus 3,5 Prozent, machten also Verluste. In den USA sei die Entwicklung ähnlich.

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