Das gibt zu denken

Grippe-Impfungen lässt sich weniger als jeder Dritte des medizinischen Personals in deutschen Krankenhäusern geben. Laut einer Studie des Deutschen Ärzteblatts, die am Universitätsklinikum Frankfurt am Main durchgeführt wurde, sind die Ärzte und Krankenschwestern hierzulande äußerst impfmüde. Die Auswertung der anonymen Fragebogenerhebungen ergab, dass den Medizinern und dem Personal eine Grippeschutzimpfung in erster Linie nur zum Selbstschutz dient. Danach steht die Sorge um die eigene Familie oder die Freunde und Kollegen. Erst an dritter Stelle geht es den Beschäftigten im Gesundheitswesen um das Wohlergehen der Patienten. In Zeiten der weltweiten Schweinegrippe-Pandemie und nun auch zum baldigen Beginn der jährlichen Grippezeit beruhigt das wohl jeden, der sich in deutschen Krankenhäusern in Sicherheit glaubt. Als Patient denkt man ja, dass Ärzte oder Krankenschwestern die geringste Gefahr für die Gesundheit sind. Besorgniserregend sind zudem die Gründe für die Impfverweigerung. Diese seien, dass sie kein Risiko für sich selbst sehen, Angst vor den Nebenwirkungen hätten oder den Schutz des Impfstoffes sowieso für ungenügend halten. Die hessische Ärztekammer in Frankfurt wollte die Umfrage gegenüber der taz offiziell nicht kommentieren, teilte aber mit: Sie würde es aber bedauern, wenn es tatsächlich stimme, dass sich das Krankenhauspersonal nicht impfen ließe.