piwik no script img

brief des tages

Es muss offen gesprochen werden

„Vorwärts blicken, nicht rückwärts“, taz vom 12. 9. 22

Die Ukraine erntet die Früchte der Nato-Hilfe, ist das das Ende des Krieges oder nur ein Siegesgefühl, den Feind schon überwunden zu haben? Dominic Johnson macht sich Gedanken: Wie bereitet sich Berlin auf den russischen Zusammenbruch vor. Wäre es nicht realistischer zu verhandeln, Verhandlungen zu fördern? Es ist die Gelegenheit, aus einer guten Position heraus zu verhandeln, denn verhandelt werden muss, um den Krieg zu beenden und um dauerhafte Lösungen festzulegen. Was ich nicht begreife, ist: Die Gegner von Verhandlung sagen, Putin ist gefährlich und unberechenbar, er nimmt keine Rücksicht auf Frauen und Kinder, macht alles, um seinen Krieg zu gewinnen. Putin ist zwar ein Tyrann, der rücksichtslos seine Ziele verfolgt, sagen seine Gegner, der aber bei einer sichtbaren Niederlage nicht blindlings um sich schlägt, sodass ein dritter Weltkrieg ausgelöst wird? Die UNO muss sich einschalten, um beide Seiten aufzufordern sich an einen Tisch zu setzen, um einen Waffenstillstand zu erreichen und um zu verhandeln. Es muss offen gesprochen werden.

Günter Lübcke, Hamburg

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen