ZWISCHENBERICHT ÜBER SEXUELLEN MISSBRAUCH IM ERZBISTUM BERLIN
: 19 Mitarbeitern wird Missbrauch vorgeworfen

Im Erzbistum Berlin sind seit 2002 insgesamt 19 Kleriker, Ordensangehörige oder andere Kirchenmitarbeiter des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger beschuldigt worden. Wie das Erzbistum am Montag anlässlich der Veröffentlichung eines Zwischenberichts zum Thema sexueller Missbrauch mitteilte, läuft in sechs Fällen das Verfahren noch. Fünf Fälle seien abgeschlossen. Acht Vorwürfe seien nicht mehr zu klären, da beispielsweise die Beschuldigten nicht mehr leben.

Der Großteil der Vorwürfe beziehe sich auf Taten, die sich vor 1980 ereignet haben sollen, hieß es weiter. In keinem der Fälle gibt es den Angaben zufolge derzeit staatsanwaltliche Ermittlungen. Bei Vorwürfen, die sich gegen einen noch lebenden Kleriker richteten, sei die Staatsanwaltschaft aber informiert worden, erklärte Bistumssprecher Stefan Förner.

Nicht in allen nachgewiesenen Missbrauchsfällen seien Priester entlassen worden, sagte Förner. Nach seinen Angaben sind derzeit drei Priester wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs beurlaubt. In einem davon, dem Fall des Pfarrers der katholischen St.-Marien-Kirchengemeinde in Reinickendorf, wurde am vergangenen Wochenende bekannt gegeben, dass der Geistliche nicht mehr auf seine alte Stelle zurückkehren wird. Ob und wie er weiter eingesetzt werde, sei aber noch offen, sagte Förner. Dem Priester war vorgeworfen worden, sich in den 90er Jahren an einem 16-Jährigen vergangen zu haben. (epd)