Die Vereinigung von unten nachholen

LINKSPARTEI Berlins Landeschef Lederer glaubt nach dem Bundesparteitag an einen Aufbruch

Der Berliner Linken-Vorsitzende Klaus Lederer hat sich nach der Neuwahl des Bundesvorstands optimistisch über die Zukunft seiner Partei geäußert. „Alle Beteiligten sind sich einig, dass wir uns nun nach den Personalquerelen ganz schnell auf eine vernünftige, anfassbare Politik einigen müssen“, sagte Lederer am Montag. Das nächste große Ziel seien die Bundestagswahl 2013 und der Wiedereinzug in den Bundestag. „Wir müssen bald die Themen bestimmen und eine gute Strategie ausarbeiten“, forderte er. „Jetzt ist ein neuer Vorstand gewählt, wir müssen miteinander Politik machen. Dieser neue Vorstand hat eine Chance verdient, und dann können wir es auch packen“, sagte der 38-Jährige, der in Göttingen erstmals in den erweiterten Parteivorstand gewählt wurde.

Die Tatsache, dass die beiden neuen Bundesvorsitzenden Katja Kipping (34) und Bernd Riexinger (56) unerfahren in der Führung einer derzeit zerstrittenen Partei sind, sieht Lederer nicht als Nachteil. „Es ist gut, dass wir andere Führungspersonen haben als bisher. Da gibt es auch noch nicht so viele Verletzungen wie bei anderen. Sie können offener miteinander und mit anderen umgehen“, sagte der Berliner Linken-Chef.

Ein Generationenwechsel

Die teils harten Auseinandersetzungen auf dem Parteitag hätten sehr deutlich gemacht, dass die Vereinigung aus westdeutscher WASG und ostdeutscher PDS in den vergangenen fünf Jahren nicht gelungen sei. Im gesamten Bundesvorstand sei nun ein Generationenwechsel jenseits der alten Protagonisten Gregor Gysi und Oskar Lafontaine eingeleitet worden. „Die Vereinigung zur gesamtdeutschen Linken ist 2007 sehr stark auf Druck von oben vorangetrieben worden. Deshalb ist es gut, wenn wir mit neuen Kräften versuchen, die Vereinigung von unten nachzuholen“, so Lederer. (dpa)