unterm strich
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München im Glück. Da haben die Münchnerinnen und Münchner nochmal Glück gehabt. Ein geplantes Konzert von Rammstein am Silvesterabend in der bayerischen Landeshauptstadt sorgte erst für Wirbel und wurde schließlich abgesagt. Nach den Plänen der Leutgeb Entertainment Group sollten bis zu 145.000 Menschen auf der Theresienwiese aufmarschieren. Dem Ort, an dem üblicherweise das Oktoberfest stattfindet. Der Stadtrat segnete den Veranstaltungsort ab und verwies zur weiteren Genehmigung an die Verwaltung. Nach Diskussionen über zu erwartende Belästigungen der Anwohner, hohe Anforderungen an Polizei, Rettungskräfte und die Sicherheit der Be­su­che­r:In­nen sagte der Veranstalter das Vorhaben jedoch am Dienstag ab. Die Berliner Teutonenrockband ließ nun mitteilen, dass sie den Auftritt gar nicht bestätigt hatte. „Richtig ist, dass eine Anfrage hierzu vorlag, nicht für die Theresienwiese, sondern für das Messegelände München“, erklärte ein Band-Sprecher am Donnerstag.

Auch Katholiken beklagen jetzt Werke bei der documenta. In Kassel rumort es weiter. Nun begehren auch noch Ka­tho­li­k:In­nen auf. Bei der documenta fifteen sorgen jetzt Skulpturen des Künstlerkollektivs Atis Rezistans aus Haiti, die in der katholischen Kirche St. Kunigundis zu sehen sind, für Diskussionen. Über die unter anderem aus Metall, Schrott, Schädeln und Gebeinen gearbeiteten Werke gäbe es „Befremden und bisweilen Entsetzen“ unter konservativen Gläubigen. Das für Kassel zuständige Bistum Fulda begrüßte dagegen die Möglichkeit zur Begegnung der Kulturen. Die Ausstellung bewege die Gemüter auf unterschiedliche Weise, teilte die Diözese mit. „Dabei gibt es durchaus Menschen, die diese Form der Ausstellung provoziert. Doch gerade der bildliche Umgang mit dem Tod hat Parallelen und Entsprechungen in der katholischen, barocken Tradition.“

Rückzug von der Biennale. Die irakischen Künstler Layth Kareem, Raed Mutar und Sajjad Abbas haben der Berlin Biennale mitgeteilt, dass sie ihre Beteiligung an der Ausstellung sofort zurückziehen. Vorangegangen war eine Kontroverse, ausgelöst durch einen von Rijin Sahakian verfassten und von fünfzehn weiteren Künst­le­r:in­nen mitunterzeichneten Brief in der Zeitschrift Artforum. Darin ging es um die im Rahmen der Biennale im Hamburger Bahnhof ausgestellte Installation von Jean-Jacques Lebel, bei der ein berüchtigtes Folterfoto aus dem US-Gefängnis Abu Ghraib verwendet wird. Ein US-Soldatin steht neben einem Haufen Gefolterter. Dadurch sahen sich die Iraker in ihren Gefühlen verletzt.